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Panorama Eisfischen – die etwas andere Wintersportart

Der Winter ist für angefressene Fischer eine schwierige Jahreszeit. Lässt er sie doch wegen Schnee, Eis und Schonzeiten nur bedingt ihrem Hobby frönen. Es sei denn, sie rüsten sich mit einem Eisbohrer aus und fahren zu einem jener Seen, wo sich Eisfischen lässt. Etwa im Berner Oberland.

Bis zu einem halben Meter dick ist die Eisschicht, die im Winter den Oeschinensee ob Kandersteg im Berner Oberland überdeckt. Und darüber liegt meistens noch Schnee.

Ein Eisfischer präsentiert seinen Fang.
Legende: Dieser Fang stammt aus dem Melchsee im Kanton Obwalden auf rund 2000 Metern ueber Meer. Keystone

Bevor die Angelrute zum Einsatz kommt, braucht es deshalb Schneeschaufel und einen Eisbohrer. Dieser hat einen Durchmesser von 15 bis 20 Zentimeter und durchbohrt Eisdicken von bis zu etwa einen Meter. Gefragt ist dann neben warmer Kleidung die Kardinalstugend des Fischers: Geduld. Viele Fischer wechseln den Standort, wenn sie nach einer halben Stunde nichts gefangen haben und dann bohren einige Meter weiter ihr nächstes Loch.

 Bis zu 100 Eisfischer

Der Oeschinensee ist beliebt bei Eisfischern. Er ist einfach zu erreichen, die Bergkulisse beeindruckend. An Spitzentagen kommen bis 100 Leute zum Eisfischen auf den See, erzählt uns David Wandfluh vom Hotel Oeschinensee.

Der See ist offenbar auch ein Ort, wo sich fette Beute machen lässt. Anfang Januar zog ein Fischer aus der Region einen 82 Zentimeter langen Kanadischen Seesaibling aus dem Wasser, wie die Fachzeitschrift «Petri-Heil» berichtet. Aber auch Regenbogenforellen und kanadische Seeforellen beissen an.

Es lauern auch Gefahren

Neben der Kälte haben Eisfischer allenfalls mit weiteren saisonbedingten Widrigkeiten zu kämpfen. So muss gerade jetzt, wo es wärmer wird und Nassschneelawinen drohen, besonders gut auf aktuelle Lawinensituation geachtet werden.

Einige Seen liegen so, dass sie bei drohenden Lawinen gesperrt werden. Über das Lawinenbulletin lässt sich von zu Hause aus klären, wie sich die Situation darstellt. Und natürlich dürfen nur Seen betreten werden, die eine genügend dicke Eisschicht haben – im eigenen Interesse.

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