Impressionen des heissesten Wochenendes des Jahres
Am Sonntagnachmittag wurde in Genf eine Temperatur von 37,9 Grad verzeichnet – der höchste Wert, der in der Schweiz seit dem 13. August 2003 gemessen wurde. Damals gab es in Basel 38,6 Grad.
Der Wert von 37,9 Grad in Genf ist dort die zweithöchste gemessene Temperatur. Nur am 28. Juli 1921 zeigte das Thermometer in der Calvinstadt mehr. Damals wurde ein Wert von 38,9 Grad registriert.
Dieser Wert stammt allerdings noch aus der Zeit, als in sogenannten Wetterhütten gemessen wurde und nicht mit modernen Messfühlern. In der Regel beträgt die Differenz an Strahlungstagen im Sommer zwischen 1 und 1,5 Grad. Man kann also davon ausgehen, dass der Sonntag in Genf der heisseste Tag seit mindestens 1864 war, dem Beginn der systematischen Aufzeichnungen.
Noch mehr Allzeit-Rekorde
In Engelberg (OW) wurden zwar am Sonntag «nur» 33,1 Grad gemessen. Doch das Klosterdorf liegt rund 1000 Meter über Meer, entsprechend sind dort Hitzetage sehr selten. Ein Allzeit-Rekord also.
Ein Höchstwert wurde mit 29,3 Grad auch in Davos (GR) verzeichnet. Gemäss Statistik soll dieser Wert am 23. Juli 1876 schon einmal vorgekommen sein. Die gestrigen 36,1 Grad in Aigle (VD) bedeuteten ebenfalls lokaler Allzeit-Rekord, allerdings ist die Messreihe in Aigle bedeutend kürzer.
Ebenfalls einen Rekord gab es in Nyon (VD) am Genfersee. Mit 36,3 Grad war es dort genau gleich heiss, wie am 11. August 2003.
Rekordwerte vor allem im Westen und in der Höhe
Analysiert man die Rekordwerte vom Sonntag nach geographischer Lage, dann sticht ins Auge, dass es vor allem in mittleren Höhen ausserordentlich heiss war. In Davos (GR) und Engelberg (OW) gab es absolute Rekorde.
Zweithöchste je gemessene Temperaturen wurden vom Hörnli im Zürcher Oberland, sowie aus Adelboden (BE), Montana (VS) und Evolène (VS) gemeldet. Dritthöchste Werte gab es beispielsweise auch auf dem Weissfluhjoch (GR), in Château-d’Oex (VD), Plaffeien (FR), La Frétaz (VD), auf dem Napf, dem Grossen Sankt Bernard und auf Buffalora. Bei den Flachlandstationen kamen vor allem Stationen in der Romandie in die Nähe von Rekorden. So etwa im Jura in Payerne und Delsberg sowie Neuenburg.
Im Tessin zu feucht für Rekordwerte
In der Sonnenstube lagen die Temperaturen zwar ebenfalls im Hitzebereich. Dort war es aber zu feucht für absolute Rekorde. In Locarno-Monti lag die Höchsttemperatur bei 32,4 Grad. Ähnlich sieht es auch in Lugano aus.
Erste Hitzewelle des Sommers im Abmarsch
Heute Montag liegen die Temperaturen mit Höchstwerten um 30 Grad leicht tiefer, bevor es morgen Dienstag nochmals in den Bereich um 35 Grad geht.
Danach dürfte die erste Hitzewelle des Sommers vorbei sein. Am Mittwoch liegen die Höchsttemperaturen bei 25 Grad, und auch danach bewegen sich die Temperaturen wieder im Normalbereich, auch wenn es bereits wieder sehr sonnig wird.