Forscher der ETH Lausanne haben in den Kraftwerken von Körperzellen (Mitochondrien) einen Mechanismus entdeckt, der das Altern beeinflusst. Er lässt sich mit Antibiotika stören. Damit konnten die Forscher das Leben von Würmern um 60 Prozent verlängern, wie sie in «Nature» berichten.
Wie eine Impfung
Mitochondrien regeln die biologische Uhr des Körpers. Nun haben die Forscher mit internationalen Kollegen bei Mäusen die betreffenden Gene identifiziert. Je weniger die Gene aktiv waren, desto länger lebten die Mäuse – bis zu 250 Tage länger. Als sie die entsprechenden Gene bei Fadenwürmern ausschalteten, verlängerte sich deren Leben im Schnitt auf 30 statt 19 Tage.
Ein Protein in den Mitochondrien ist der Schlüssel: Je weniger es davon gibt, desto länger leben die Würmer. Die Medikamente blockieren die Mitochondrien, die dann weniger Protein herstellten.
Die Lebensspanne verlängerte sich nur, wenn Jungtiere behandelt wurden. Offenbar kreiert ein Protein-Mangel in der frühen Entwicklung einen nützlichen Stress, der zu einer grösseren Langlebigkeit führt. Ähnlich wie bei einer Impfung. Weitere Studien müssen zeigen, ob Antibiotika auch bei anderen Säugetieren den Altersprozess verlangsamen können.