Nach Bekanntwerden des Gammelfleisch-Skandals in China hat die Polizei in Shanghai am Mittwoch fünf Menschen festgenommen. Darunter seien führende Verantwortliche sowie ein Qualitätsmanager der Firma Husi Food des US-Lebensmittelproduzenten OSI Group, teilte die Polizei mit.
Zu den Kunden des Zulieferers in Shanghai gehören neben McDonald's und Kentucky Fried Chicken auch Pizza Hut, Starbucks und Burger King. Ausserhalb Chinas wurden McDonald's-Filialen in Japan beliefert, wie McDonald's Japan am Dienstag mitgeteilt hatte.
Verdacht: Vermischt und umetikettiert
Die chinesischen Behörden hatten die Fabrik in Shanghai am Sonntag geschlossen. Dort war abgelaufenes Fleisch mit frischem vermischt und an Fastfoodketten geliefert worden.
Ausserdem war Ware mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum umetikettiert worden. Das Fernsehen zeigte auch Bilder, wie Angestellte auf den Boden gefallenes Fleisch weiter verarbeiten. Offensichtlich war darunter auch Fleisch, das bereits grün angelaufen war und schlecht roch, wie ARD-Korrespondent Markus Rimmele in Shanghai gegenüber SRF berichtet.
«Es trifft fast alle grossen ausländischen Fastfood-Ketten»
Der Lebensmittelproduzent arbeitet nach eigenen Angaben seit 1992 mit McDonald's in China zusammen. Die Fabrik gibt es seit 1996. Dort arbeiten 500 Beschäftigte in der Verarbeitung von Schweine-, Rind- und Hühnerfleisch.
China wird immer wieder von Lebensmittelskandalen erschüttert. So wurden in der Vergangenheit Industrie-Chemikalien in Baby-Milch gefunden. Der Umstand, dass Husi Food eine sehr grosse Firma ist, gibt dem jüngsten Fall laut Rimmele eine besondere Bedeutung. Deren Kundenliste umfasst rund 150 Namen, darunter viele Grosskunden.«Es trifft fast alle grossen ausländischen Fastfood-Ketten», sagt Rimmele.