In Erinnerung an den grossen Brand von London vor 350 Jahren ist am Sonntagabend ein 120 Meter langes Holzmodell der historischen Altstadt auf der Themse in Brand gesetzt worden.
Flammenspektakel auf der Themse
Tausende wohnten dem Spektakel am Fluss bei. Die auf einem Floss schwimmende Installation des US-Künstlers David Best brannte vollständig ab. Sie war zuvor in wochenlanger Projektarbeit unter anderem von benachteiligten Jugendlichen gebaut worden.
Der Event war Abschluss einer Reihe von Veranstaltungen, die an den grossen Brand von London erinnerten. Vom 2. bis zum 5. September 1666 wütete ein Feuer in der britischen Hauptstadt, das 80 Prozent der historischen «City of London» zerstörte.
Tausende Häuser zerstört
Alles in allem zerstörte der Brand nach Angaben von Experten rund 400 Strassen, 13'200 Häuser und 87 Kirchen, darunter auch die alte St Paul’s Cathedral, das Christ’s Hospital, das Gefängnis von Newgate, das Zollhaus, die Royal Exchange und drei der Stadttore.
Der Tower of London konnte nur gerettet werden, weil man die Häuser ringsherum sprengte. 80 Prozent der Häuser innerhalb der Stadtmauern auf einer Fläche von etwa 1,3 Quadratkilometern waren verbrannt. Rund 100'000 Einwohner Londons wurden obdachlos.
Schäden in Milliardenhöhe
Obwohl nach offiziellen Angaben nur acht oder neun Menschen starben, wird heute davon ausgegangen, dass weitaus mehr Einwohner ihr Leben liessen. Der materielle Schaden wurde später auf etwa zehn Millionen Pfund geschätzt, was einem heutigen Gegenwert von etwa 1,4 Milliarden Pfund (rund 1,8 Mrd. Fr.) entspricht.
Seit vergangenen Donnerstag hatten in der ganzen Stadt Konzerte, Ausstellungen, künstlerische Darbietungen und Vorträge in Erinnerung an das Unglück stattgefunden.