Seepolizei und Feuerwehr haben mit der Bergung der angeschwemmten Bauplattform in der Rheinmündung bei Hard in Österreich im Bodensee begonnen.
Am Nachmittag hatte sich der rund 40 Tonnen schwere Ponton in der Nähe von Chur in der starken Strömung losgerissen. Der mit rund 15 Stundenkilometer reisende Ponton kam kurz vor 21 Uhr an der Rheinmündung an und geriet somit in ruhigeres Bodensee-Gewässer.
Wie die Voralberger Polizei sagte, sei die Plattform «im Uferbereich angeschwemmt worden», die Bergung sei im Gange.
Brückenpfeiler gerammt
Die schwimmende Bauplattform dürfte sich wegen des Regens und der dadurch starken Strömung im Rhein beim Rossboden in Chur gelöst haben. Auf ihrem Weg zwischen Chur und Hard rammte sie mehrere Brückenpfeiler. Auf Schweizer Seite kam es laut der St. Galler Kantonspolizei zu fünf Kollisionen. Dabei verlor der Ponton einige Geräte. Ob die Brücken beschädigt wurden, konnte noch nicht festgestellt werden.
In österreichischem Gewässer streifte die 9 mal 15 Meter grosse Plattform drei weitere Pfeiler. Die Brücke in Bangs bleibt bis zur weiteren Begutachtung für den gesamten Verkehr gesperrt, die Brücken Wiesenrain und Hard-Rheinstrasse konnten nach kurzer Sperre wieder freigegeben werden, wie die Vorarlberger Polizei mitteilte.
Beleuchtung und Begleitung mit Heli
Angestellten des Rheinbauunternehmens war es in Diepoldsau gelungen, ab einer Brücke Lampen auf den Ponton zu werfen. Dadurch sorgte man vor, dass bei Einbruch der Dunkelheit der Ponton im Bodensee sichtbar ist. Eine Bergung der Arbeitsplattform auf dem Rhein kam aus Sicherheitsgründen nicht in Frage. Die Polizei begleitete die ungeplante Fahrt mit einem Helikopter.
Ponton wird zerlegt
Insgesamt touchierte der Ponton auf dem Weg zum Bodensee acht Brückenpfeiler auf Schweizer und Österreicher Gebiet. Dabei wurden zwei Kammern beschädigt, der Ponton lief bei der Rheinmündung auf Grund. Am Morgen wurde er von Feuerwehr und Polizei in den Industriehafen Hard abgeschleppt. Dort wird er zerlegt und abtransportiert.