In extremer Schieflage driftete die manövrierunfähige «Modern Express» tagelang auf die französische Atlantikküste zu. Zuletzt war der Frachter nur noch 44 Kilometer von der Bucht von Arcachon bei Bordeaux entfernt. Jetzt scheint die Gefahr allerdings gebannt.
Ein Spezialistenteam hat nach zuletzt vergeblichen Versuchen damit begonnen, die «Modern Express» langsam vom südlichen Teil der Westküste wegzubringen. Die Rettungsaktion sei ein Erfolg und das Schiff werde nun nach Westen geschleppt, sagte ein Sprecher der französischen Meerespräfektur für den Atlantik. Ziel der Schleppaktion ist der Industriehafen im spanischen Bilbao. Die Behörden stimmten dem Antrag des Reeders zu, den Frachter dorthin zu bringen. Der Konvoi könne bis Mittwochmorgen dort sein, hiess es.
300 Tonnen Treibstoff an Bord
Zuvor hatten die Experten eine Schleppleine an Bord befestigt, ein Schlepper konnte die «Modern Express» damit in Richtung offene See drehen und wegziehen. Bis zum frühen Abend waren die ersten 20 Kilometer Wegstrecke geschafft. Schlepper und der Frachter bewegen sich weiterhin mit einer Geschwindigkeit von etwa fünf Kilometern pro Stunde von der Küste weg. Jedoch besteht noch immer die Gefahr, dass das Zugseil unter den Belastungen reissen könnte.
Der 164 Meter lange Frachter war seit fast einer Woche durch seine Schieflage in Seenot. Die 22 Besatzungsmitglieder waren bereits am vergangenen Dienstag per Helikopter gerettet worden. Das Schiff hat 3600 Tonnen Holz und Baumaschinen sowie etwa 300 Tonnen Treibstoff an Bord.