Im Hafen von Genua hat ein 40'000 Tonnen schweres Schiff den Kontrollturm gerammt, wie italienische Medien berichteten. Das 54 Meter hohe Gebäude habe sich zunächst um 45 Grad geneigt und sei dann ins Meer gestürzt.
Bisher sind sechs Leichen gefunden worden. Vier weitere Hafenmitarbeiter wurden noch vermisst und vier weitere verletzt, zwei von ihnen schwer. Alle Opfer arbeiteten als Lotsen im Kontrollturm.
Warum das Schiff kurz nach 23.30 Uhr vom Kurs abkam, ist noch unklar. Laut Augenzeugen hatte es an einem der beiden Motoren eine Panne gegeben. Dadurch sei die «Jolly Nero» ausser Kontrolle geraten und ihr hinterer Teil sei mit mehreren Containern gegen den Kontrollturm gestossen. Die Staatsanwaltschaft eröffnete ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt.
«Wir sind erschüttert»
Von diesem Gebäude aus kontrollieren die Behörden den Schiffsverkehr im Hafen von Genua. Zum Zeitpunkt des Unglücks hielten sich darin 14 Lotsen auf – es war gerade Schichtwechsel.
Die Hafenpolizei hat die «Jolly Nero» beschlagnahmt. Die italienische Reederei Messina betreibt das 30 Meter breite und 239 Meter lange Containerschiff. «Wir sind erschüttert und verzweifelt. In der Geschichte unseres Unternehmens ist so etwas noch nie passiert», sagte Reederei-Chef Stefano Messina.