Der Gletschermann Ötzi, der vor rund 5000 Jahren lebte, hatte schlechte Zähne. Dies stellte ein internationales Team unter Zürcher Leitung fest.
«Ötzi» zeige «erstaunlicherweise zahlreiche, auch heutzutage noch weit verbreitete Erkrankungen an den Zähnen und dem Zahnhalteapparat», erklärte der Studienleiter.
Demnach waren Ötzis Zähne stark abgeschliffen, an mehreren Stellen teilweise ausgeprägt von Karies befallen. Ebenfalls zu erkennen war eine fortgeschrittene Parodontitis.
Raues Leben
Zwar habe Ötzi wohl kaum seine Zähne geputzt, doch die abschleifende Nahrung trug zur Selbstreinigung bei, erklärten die Forscher. Dafür sorgten Verunreinigungen und der Abrieb der Mahlsteine im Getreide. Entsprechend abgeschliffen waren die Zähne des Eismannes.
Den Kariesbefall führen die Wissenschaftler auf die stärkehaltige Ernährung mit Brot und Getreidebrei zurück. Diese standen wegen des aufkommenden Ackerbaus in der Jungsteinzeit häufiger auf dem Speisezettel. Auch ein abgestorbener Frontzahl zeugt vom rauen Leben in jener Zeit. Er wurde wohl abgeschlagen.
«Ötzi» gilt als älteste Feuchtmumie der Welt und wurde im Jahre 1991 in den Ötztaler Alpen (Südtirol) entdeckt.