SBB-Sprecher Stephan Wehrle bestätigte eine Meldung von Schweizer Radio DRS. «Wir sind im Fahrplan.» Nun würden die etwa 150 Kubikmeter Geröll weggeräumt. Danach sollen die Geleise wieder instand gestellt werden.
Fels direkt auf den Geleisen
Am Sonntagabend, voraussichtlich um 19 Uhr, soll ein Gleis für Güterzüge wieder freigegeben werden. Ab Montagmorgen werden dann auch die Personenzüge wieder fahrplanmässig verkehren – «eventuell mit leichten Verspätungen», sagte Wehrle. Laut SBB sollen Bahnreisende bis dahin weiterhin auf die Lötschberg-Simplon-Route ausweichen oder zwischen Erstfeld und Göschenen auf die Ersatzbusse umsteigen.
Die Kapazität am Gotthard bleibt laut Wehrle auch in der kommenden Woche reduziert, weil das talseitige Geleis noch nicht freigegeben wird. Dies, weil es für die Instandstellungsarbeiten an der Stützmauer belegt ist. Wie lange diese Arbeiten dauern, ist zurzeit nicht bekannt.
Politische Folgen
Beim Felsabbruch hatten sich am Mittwochnachmittag durch die grossen Regenmengen in den Tagen zuvor rund 150 Kubikmeter Material gelöst. Der grösste Brocken, 70 bis 80 Kubikmeter gross, stürzte direkt auf die Geleise der Gotthard-Linie.
Der zweite Felssturz innerhalb eines halben Jahres hat auch politische Folgen. Im Kanton Uri macht man sich laut Gedanken, ob die SBB die Linie nicht mehr gleich intensiv in Stand hält, weil bei Eröffnung des Gotthard-Basistunnels die Gleise weniger genutzt werden. Der Bund hat bereits angekündigt, dass die Linie in Zukunft nur noch regional von Bedeutung sei.