Nach dem verheerenden Erdrutsch in Guatemala schwindet die Hoffnung, noch weitere Überlebende zu finden.
Mindestens 73 Menschen seien bei dem Unglück in einem Vorort von Guatemala-Stadt ums Leben gekommen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Hunderte Menschen wurden noch immer vermisst.
1600 Helfer im Einsatz
Einsatzleiter Sergio Cabañas sagte, es sei sehr unwahrscheinlich, noch mehr Überlebende aus den Trümmern zu bergen. Dennoch setzten rund 1600 Rettungskräfte und zahlreiche Anwohner die Bergungsarbeiten in der Siedlung Cambray 2 fort.
«Gott sei den Toten gnädig, schenke den Verletzten Linderung, tröste die Angehörigen und gebe den Rettungskräften Kraft», schrieb Präsident Alejandro Maldonado auf Twitter.
Mexiko bietet Hilfe an
Der Erdrutsch ereignete sich in der Nacht auf Freitag. Nach 72 Stunden gilt es allgemein als unwahrscheinlich, weitere Überlebende zu finden. Die Frist läuft in der Nacht auf Montag ab. Guatemalas Nachbarland Mexiko bot Hilfe an. «Auf Anweisung des Präsidenten schicken wir Rettungsexperten zur Unterstützung nach Guatemala», schrieb der Leiter des mexikanischen Katastrophenschutzes, Luis Felipe Puente, auf Twitter.
Bei dem Unglück wurden 125 Häuser verschüttet. In dem Vorort von Guatemala-Stadt leben vor allem arme Familien. Einige Häuser lagen nach dem Erdrutsch bis zu 20 Meter unter der Erdoberfläche, wie der Feuerwehrchef Fritz García-Gallont der Zeitung «Prensa Libre» sagte. Für die Bergungsarbeiten wurde schweres Gerät herangeschafft.
Nie vor Gefahren gewarnt
Der Erdrutsch war von starken Regenfällen in den vergangenen Tagen ausgelöst worden. Laut Zeugenberichten brach der Hügel des Viertels in zwei Teile. Anwohner sagten der Zeitung «Prensa Libre», die Behörden hätten sie nie vor den Gefahren gewarnt.
Rund um Guatemala-Stadt leben nach Angaben des Katastrophenschutzes rund 300'000 Menschen in von Erdrutschen gefährdeten Bezirken. «Es ist unmöglich, alle umzusiedeln», sagte Behördenchef und Präsidentensohn Alejandro Maldonado.