Die Bürger der Hansestadt Hamburg haben sich in einem Referendum gegen Olympische Sommerspiele in der Stadt ausgesprochen. Damit wurde der Bewerbung den Todesstoss versetzt.
51,6 Prozent der Hamburger sagten Nein zu einer Bewerbung als Austragungsort für die Olympischen Sommerspiele 2024. 48,4 Prozent waren dafür bei einer Wahlbeteiligung von 50,1 Prozent. Im geplanten Segelstandort Kiel gab es dagegen eine klare Mehrheit für Olympia von knapp 66 Prozent.
Schwer enttäuschter Bürgermeister und DOSB-Präsident
«Hamburg wird sich nicht um die Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Spiele bewerben. Ich hätte mir eine andere Entscheidung gewünscht, aber sie ist klar, und das Ergebnis ist zu akzeptieren», sagte Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz, als er um 21.00 Uhr im Rathaus vor die Medien trat.
Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), Alfons Hörmann, stand neben ihm, die Erschütterung war ihm ins Gesicht geschrieben. «Für Sport-Deutschland ist das Ergebnis ein herber Tief- und Rückschlag. Wir sind mit Hamburg aufgebrochen, um Sportdeutschland neue Perspektiven zu geben – diese Chance für die nächste Generation ist nun nicht gegeben.»
Widerstand war erwartet worden
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) bezeichnete das Ergebnis Referendums als «nicht ganz überraschend», bedauerte es aber. «Mit dieser Entscheidung geht eine grosse Chance für die Stadt, das Land und den deutschen Sport verloren», sagte ein IOC-Sprecher am Sonntagabend: «So hätte das IOC 1,7 Milliarden US-Dollar zum Erfolg der Spiele beigesteuert, die im Vergleich zu 1,2 Milliarden Euro stehen, die die Stadt investiveren wollte.»
Die horrenden Kosten, noch fehlende Garantien des Bundes, Misstrauen gegenüber dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC), Angst vor Terror und Flüchtlingskrise, Enttäuschung über die dunklen Schatten auf dem «Sommermärchen» – was letztlich hauptverantwortlich für das Nein war, ist unklar.