Der Tod kommt aus der Luft – aus dem Helikopter. Speziell ausgebildete Schützen mit Hochleistungsgewehren haben in den letzten Tagen im Gebiet um die zentralaustrlaische Siedlung Yuendumu bei Alice Springs mindestens 1200 Pferde abgeschossen. Man nennt sie Brumbys, verwilderte Pferde. Sie sind Nachkommen von Tieren, die von Menschen freigelassen wurden oder entkommen sind.
Zu Tausenden wandern sie durch das Land. Sie leben in den Wüsten Zentralaustraliens, in den tropischen Landschaften des Nordens und in den australischen Alpen im Süden. Überall richten sie Schäden an, welche die Landwirtschaft Milliarden kosten.
Perde zerstören fragilen Boden
Das Problem: Die eingeführten Tiere haben nicht weiche Füsse, wie etwa die einheimischen Kängurus. Mit ihren harten Hufen beschädigen Pferde den fragilen australischen Boden. Die Folgen sind Erosion und die Zerstörung ganzer Landschaften.
Doch Landschaftsschutz stand bei der Abschussaktion in Zentralaustralien nicht im Vordergrund. Die chronische Dürre in Teilen des Kontinents hat dazu geführt, dass nicht einheimische Tiere wie Pferde und Kamele in ihrer verzweifelten Suche nach Wasser immer häufiger in besiedelte Gebiete eindringen. Das führt nicht nur zur Zerstörung von Infrastruktur – etwa, wenn die Tiere Wassertanks oder Leitungen beschädigen. Sie werden auch aggressiv gegen die Menschen, sie verlieren ihre natürliche Scheu.
Ohne Abschuss droht der die Verdurstung
Die Abschussaktionen führen regelmässig zu wütenden Reaktionen von Tierschützern – in Australien, aber auch auf der ganzen Welt. Immerhin werde so verhindert, dass die Tiere verhungern, sagen Befürworter der Abschüsse. Denn das wäre für tausende von Pferden die Alternative.
Der Mangel an Regen und Wasser führt zu einem drastischen Rückgang der Futtergräser im australischen Outback. Damit können nicht-heimische Tiere wie Pferde oder Kaninchen nicht umgehen. Ganz im Gegensatz etwa zu Kängurus, die sich in Jahrtausenden auf diesen in Australien natürlichen Wechsel von fetten und dürren Jahren angepasst hatten.