Die Waadtländer Gemeinde Epalinges wird ihren prominenten Bürger vermissen. 37 Jahre seines Lebens hat er im Ort oberhalb von Lausanne verbracht hat. Nun will Ikea-Gründer Ingvar Kamprad nach Schweden heimkehren, noch vor Jahresende.
Der Gemeindepräsident Maurice Mischler bedauert dies. Er kann es nicht recht verstehen: «Seine Kinder sind hier aufgewachsen. Er sagte oft, dass Epalinges sein Zuhause sei.»
Kamprad war nicht Top-Steuerzahler
Kamprad ist auch in Europa einer der reichsten Menschen. Trotzdem lebte er bescheiden und diskret in einer Villa in Epalinges. Er zahlte Pauschalsteuern, gehörte demnach nicht zu den 15 grössten Steuerzahlern der Gemeinde.
Die Gemeinde wird trotzdem finanzielle Einbussen haben. Aber nicht nur dies: Kamprad sei vor allem in menschlicher Hinsicht hoch geschätzt in der Gemeinde, sagt Gemeindepräsident Mischler. Der Tod seiner Frau vor anderthalb Jahren habe ihn sehr getroffen, so Mischler weiter.
Zur Familie zurückgehen
Der 87jährige selber sagte vor den Medien: «Ich möchte näher bei meiner Familie und alten Freunden sein.» Er dürfte an seinen Geburtsort Älmhult im Süden Schwedens ziehen, wo er 1943 die Ikea gegründet hatte.
Gemeinde bleibt in Kontakt
Kamprad wird aber sein Haus in Epalinges behalten. Er werde auch den Kontakt mit der Gemeinde aufrechterhalten. Vor allem, um sein Wohnbauprojekt für Senioren weiterzuführen. In dieses hat er 10 Millionen Franken investiert. Der Architekturwettbewerb ist im Gang.
In den vergangenen Jahren unterstützte der Ikea-Gründer mehrfach regionale Institutionen mit Spenden. Letztes Jahr übergab er 3,2 Millionen Franken an die Pro Senectute des Kantons Waadt. 10 Millionen spendete er zugunsten sehbehinderter und blinder Kinder in der Westschweiz. Zuvor hatte der Multimilliardär die Kunst- und Designhochschule ECAL in Lausanne finanziell unterstützt.