Die Selbstzensur von Ikea geht in eine weitere Runde: In der Dezember-Ausgabe des Ikea «Family»-Magazins gibt es in 25 Ländern eine Reportage über zwei lesbische Frauen, die mit ihrem Kind in London leben – nicht aber in Russland.
Der Artikel stehe im Widerspruch zu den Gesetzen des Landes zur Schwulen- und Lesbenpropaganda, begründete Ikea den Entscheid. Man habe sich mit Rechtsexperten beraten und könne den Artikel nicht publizieren, weil die russische Gesetzgebung «Einschränkungen vorsieht, was die Förderung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften betrifft».
Frau wegretouchiert
Es ist nicht das erste Mal, dass Ikea Russland zuliebe Selbstzensur übt. Von der russischen Ikea-Internetseite wurde 2012 ein Foto gelöscht: Es zeigte vier Jugendliche, die sich bei einer Ikea-Werbeaktion bunte Sturmmasken im Stil der russischen Polit-Punkband Pussy Riot aufgezogen hatten.
Ebenfalls in vorauseilendem Gehorsam hatte der Möbelkonzern 2012 in der saudi-arabischen Ausgabe seines Katalogs Bilder von Frauen wegretuschiert. Daraufhin folgte postwendend die Entschuldigung: Das solle nicht wieder vorkommen, versicherte Ikea.