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Panorama Jagdszenen in Genf – ein Autofahrer dreht durch

Velofahrer und Automobilisten verbindet traditionell keine freundschaftliche Beziehung. In Genf versammeln sich erstere gar monatlich, um für mehr Freiraum auf den Strassen zu demonstrieren. Am letzten Freitag kam es zum Eklat: Ein entnervter Automobilist blies zur Jagd auf die Aktivisten.

Wüste Szenen in der Genfer Innenstadt: In vollendeter Missachtung aller Verkehrsregeln dreht ein Kleinwagen auf engstem Raum seine Kreise, steuert gezielt auf Menschen zu, nur durch Zufall wird Schlimmeres verhindert.

Velo-Aktivisten attackieren den Verkehrsfluss

Ein Anwesender filmt die Amok-Fahrt – der Grund dafür: Die internationale Bewegung «Critical Mass», die auch in der Calvinstadt Fuss gefasst hat. Sie fordert mehr Rechte und Platz für Velofahrer.

Und das mit «Nachdruck»: Scheinbar unorganisiert schwärmen die Demonstranten in grosser Zahl aus und bringen den urbanen Verkehrsfluss zum Erliegen. Mit entsprechenden Folgen für das Nervenkostüm der Automobilisten. Trotzdem: «Das kriminelle Verhalten des Lenkers ist unentschuldbar», sagt Sylvain Guillaume-Gentil von der Kantonspolizei Genf.

«Das sind alles Armleuchter»

«Was jetzt passiert ist, war absehbar», sagt dagegen ein erzürnter Automobilist. Ein anderer Leidensgenosse gibt sich weniger diplomatisch: «Das sind alles Armleuchter.»

Die Gegenseite verteidigt sich: «Natürlich ist es eine unkonventionelle Art, so gegen die Auto-Lobby anzutreten», sagt ein Demonstrationsteilnehmer. Aber die weltweite Bewegung habe legitime Anliegen, setze sich für einen umweltverträglicheren Verkehr und mehr Platz im öffentlichen Raum ein.

Demonstrant zerrt Amok-Fahrer vor den Kadi

Also alles ganz harmlos? Nur bedingt. So stellte die Kantonspolizei zuletzt ein radikaleres Verhalten der Demonstranten fest: «Sie treten neuerdings aggressiver, heftiger auf. Sie haben am Freitag gezielt provoziert und die Konfrontation regelrecht gesucht», so Guillaume-Gentil von der Kapo Genf.

Der Fahrer des Minis wurde inzwischen von einem Demonstrationsteilnehmer angezeigt, die Polizei ermittelt. Befriedet dürfte das angespannte Verhältnis zwischen motorisierter und Velo-Fraktion aber damit nicht sein.

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