In Japan ist die Walfangsaison eben erst gestartet. Nun meldet die Tierschutzorganisation Sea Shepherd, eine japanische Walfangflotte habe vier Wale geschlachtet. Die Aktivisten haben die Walfänger zunächst eingekreist und danach zum Rückzug gezwungen, melden sie.
Sea Shepherd veröffentlichte anschliessend Fotos, die drei erlegte Zwergwale an Deck eines Schiffs abbilden. Einen vierten Wal hätte die Besatzung des Schiffs geschlachtet, als ein Helikopter der Organisation die Schiffe überflog.
Jagd unter dem Deckmantel der Wissenschaft
Bob Brown, Chef der australischen Sektion von Sea Shepherd, sprach von einer «grausigen, blutigen, mittelalterlichen Szene, die keinen Platz in dieser modernen Welt hat».
Die Internationale Walfangkommission (IWC) hatte 1986 ein Moratorium für den kommerziellen Walfang erlassen. Japan nutzt aber ein Schlupfloch des Abkommens, indem Wale offiziell zu «wissenschaftlichen Zwecken» gejagt werden.
Walfleisch landet auf dem Teller
Japan macht aber kein Geheimnis daraus, dass das Fleisch der erlegten Meeressäuger in Geschäften und Restaurants angeboten wird und letztlich auf dem Teller landet.
Der Internationale Gerichtshof in Den Haag verhandelt derzeit über eine Klage Australiens gegen das japanische Walfang-Programm. Mit einer Entscheidung wird noch Anfang des Jahres gerechnet.
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Bild 1 von 3. Die Blutlache der toten Zwergwale auf Deck der Flotte ist auch von weitem sichtbar: Fünf japanische Schiffe sollen dafür verantwortlich sein, wie die Tierschutzorganisation Sea Shepherd mitteilt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 3. Drei geschlachtete Zwergwale auf Deck, ein weiterer soll laut Sea Shepherd getötet worden sein. Japan jagt nach den Meeressäugern unter dem Deckmantel der Wissenschaft. Letztendlich enden sie aber als Mahlzeit in Restaurants. Die weltweite Population wird auf über 300'000 Zwergwale geschätzt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 3. Die Tiere gelten als neugierig und wegen ihrer kleinen Grösse einfach zu jagen. Diesen drei Zwergwalen wurde diese Eigenschaft nun zum Verhängnis. Sie werden wahrscheinlich wie viele von ihnen auf dem Teller eines japanischen Restaurants enden. Bildquelle: Keystone.