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Eine Mao-Statue in Shenyang ist von dichtem Smog umgeben
Legende: Insbesondere das starke Wirtschaftswachstum in China trägt zum Anstieg der Treibhausgase bei. Im Bild: Shenyang. Reuters/symbolbild

Panorama Klimaerwärmung weniger stark als befürchtet

Die Erde wird sich in den kommenden Jahrzehnten nicht so stark erwärmen wie von UNO-Klimawissenschaftlern vorausgesagt. Zu diesem Schluss kommt ein internationales Forscherteam, zu denen auch ein ETH-Wissenschaftler gehört.

2-Grad-Schwelle

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Viele Forscher gehen davon aus, dass der Menschheit ab einer Zunahme der Jahresdurchschnittstemperatur um 2 Grad gravierende Konsequenzen drohen. Dazu gehören eine Zunahme von Fluten und Hitzewellen sowie steigende Meeresspiegel. Die Regierungen der Welt haben sich darauf geeinigt, die Erderwärmung nicht über zwei Grad steigen zu lassen.

Die Jahresdurchschnittstemperatur wird bis Mitte des Jahrhunderts zwischen 0,9 und zwei Grad Celsius höher liegen als zu vorindustriellen Zeiten.

Doppelt so viel Kohlendioxid

Zu diesem Fazit kommt ein internationales Forscherteam. Es berechnete den Temperaturanstieg auf Basis des Kohlendioxidgehalts in der Atmosphäre. Dieser dürfte Mitte des Jahrhunderts doppelt so hoch sein wie vor der Industriellen Revolution.

Damit liegen die Forscher merklich unter den Erhebungen von UNO-Klimawissenschaftlern aus dem Jahr 2007. Diese schätzen den Anstieg auf 1 bis 3 Grad.

Weniger Druck auf Politik

Co-Autor Reto Knutti nannte die neuen Resultate zwar willkommen. Der Professor der ETH Zürich mahnte aber, später werde die Erderwärmung deutlich über der 2-Grad-Marke liegen, falls sich der Trend bei den CO2-Emissionen fortsetze.

Problematischer Rekord

Die Studie könnte dazu führen, dass sich die Politik weniger stark unter Handlungsdruck sieht. Chefautor Alexander Otto von der Universität Oxford erklärte, für die Regierungen sei die Entwicklung der nächsten 50 bis 100 Jahre entscheidend.

Das Tempo der Erderwärmung hat sich in den letzten Jahren verlangsamt. In den 1980er und 1990er Jahren waren die jährlichen Wachstumsraten noch höher gewesen.

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