Kunst ist vergänglich, wer wüsste das besser als Andres Amador. Der 42-Jährige bezeichnet sich als Landschaftskünstler. Warum? Ganz einfach, er kratzt mit einem Rechen Muster und Bilder in den Sand der Küste – meist bei Ebbe.
Vor zehn Jahren hängte Amador seinen Job als Umweltwissenschaftler an den Haken, und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Ein bisschen leichtsinnig war das schon, wie er heute im Nachhinein zugeben muss. Denn wenn er ehrlich sei, habe er damals nicht im Traum daran gedacht, dass er davon eines Tages wirklich leben könnte. Doch er kann – und wie.
Heute malt er für ein paar tausend Dollar oder mehr Bilder für Hochzeiten oder Werbung in den Sand. Für ein fussballfeldgrosses Bild braucht der Meister des Rechens rund zwei Stunden.
Doch der Zauber hält in aller Regel nur ein paar Stunden. Denn mit der Flut verschwindet die Kunst wieder. Für Amador kein Problem: «Was das angeht, bin ich ein bescheidener Mensch. Denn ich glaube nicht, dass ich hier etwas Monumentales schaffe oder für mehr Menschlichkeit sorge.»