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Panorama Leinenpflicht für Nachwuchs von Urzeittierchen

Um ihre Eier und Embryos vor Feinden zu schützen, haben Tiere im Laufe der Evolution unterschiedliche Strategien entwickelt. Ein ganz besonderes Vorgehen förderte ein kleines Urzeittierchen zutage: Es zog den Nachwuchs an Leinen hinter sich her.

Verwandtschaft mit Krebsen

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Die Forscher ordnen das Tier mit dem wissenschaftlichen Namen Aquilonifer spinosus bei den Mandibeltieren ein. Das ist eine Gruppe, zu der auch Krebstiere und Insekten gehören. Wahrscheinlich lebte das Tier am Boden von Gewässern.

In England wurde das Fossil eines gut ein Zentimeter langen Gliederfüssers gefunden, der ein ganz besonderes Verhalten an den Tag legte. Das 430 Millionen alte Tier zog seinen eingekapselten Nachwuchs an Leinen hinter sich her. Von keinem anderen Tier sei ein solches Vorgehen bekannt, berichten Forscher im Fachjournal «PNAS».

«Heutige Krebstiere haben eine Reihe von Strategien, um ihre Eier und Embryos vor Räubern zu schützen – sie befestigen sie an den Gliedmassen, halten sie unter dem Panzer oder umgeben sie mit einer besonderen Tasche», erklärt Derek Briggs von der Universität Yale. «Aber dieses Beispiel ist einzigartig.» Wenn sich das Elterntier bewegt habe, hätten die Jungen wie befestigte Drachen ausgesehen. Die Forscher tauften das Urzeittierchen denn auch auf den Namen «Drachenläufer».

Die Methode des Tierchens erwies sich womöglich als wenig erfolgreich und verschwand daher wieder.

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