Mit einem Trauerzug durch die Heimatstadt der gestorbenen Boxlegende Muhammad Ali haben hunderte Menschen in Louisville Abschied von ihrem Helden genommen.
Ein Konvoi startete in der Stadt im US-Staat Kentucky zu Orten, die in der Kindheit und frühen Karriere des Champions bedeutend waren. Fans reihten sich am Strassenrand mit T-Shirts und Fotos des dreifachen Weltmeisters im Schwergewicht auf. Nach dem Trauerzug ist Ali im privaten Kreis auf dem historischen Friedhof Cave Hill Cemetery beigesetzt worden.
«Er ist der Grösste»
Für die anschliessende Trauerfeier haben die Veranstalter ganz nach dem Willen Alis kostenlose Tickets vergeben. Die 15'000 Freikarten waren nach einer Stunde vergriffen.
«Er ist der Grösste», rief eine Frau am Muhammad Ali Boulevard, wo sich Hunderte bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel versammelt haben, um den Trauerzug vorbeifahren zu sehen. Das kleine Haus im Westen der Stadt, wo Ali aufgewachsen war, hat sich seit dem Tod des Boxers vor einer Woche zu einer Pilgerstätte verwandelt. Dort hing ein rotes Paar Boxhandschuhe über der Gedenktafel vor dem rosafarben gestrichenen Haus.
Auch Blumen, Fotos und Plüschtiere hatten Fans niedergelegt. Viele schrieben Botschaften auf Poster, um dem herausragenden Sportler, der sich auch lange nach dem Ende seiner Karriere für politische und soziale Ziele einsetzte, für sein Engagement zu danken.
Ist Erdogan beleidigt?
Trauerreden hielten unter anderen Alis Witwe Lonnie, Ex-Präsident Bill Clinton und Komiker Billy Crystal. Für Unruhe sorgte am Rande der türkische Präsident.
Recep Tayyip Erdogan hat seinen Besuch vorzeitig abgebrochen. Das bestätigte ein türkischer Offizieller, ohne Gründe für diese Entscheidung zu nennen. Es sei aber nicht unüblich für den Präsidenten, dass er seinen Zeitplan ändere.
Die türkische Nachrichtenagentur Dogan berichtete demgegenüber, dass Erdogan die Möglichkeit verweigert worden sei, aus dem Koran zu zitieren. Der Präsident und der Leiter der staatlichen Religionsbehörde, Mehmet Görmez, wollten zudem ein Kleidungsstück aus Mekka am Sarg von Ali niederlegen, meldete Dogan.
Die türkische Delegation sei inzwischen auf der Rückreise in ihr Heimatland.