Tausende Tanker auf allen Weltmeeren transportieren abertausende Hektoliter Öl. Dabei kommt es immer wieder zu Unfällen – mit meist verheerenden Folgen: Ölkatastrophen verseuchen Meeres- und Küstenabschnitte.
Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) hat sich Gedanken gemacht, wie Ölkatastrophen besser zu bekämpfen wären. Zusammen mit der Universität Bordeaux haben die Schweizer nun ein saugfähiges Material entwickelt. Dieses könnte den – oft aussichtslosen – Kampf gegen eine Ölpest ein grosses Stück voranbringen.
Günstige Materialien, starke Saugkraft
Der «Schwamm», an dem die Empa herumtüftelt, besteht aus Nano-Zellulose. Das Material wird aus Altpapier, Stroh und landwirtschaftlichen Abfällen gewonnen.
Der grosse Vorteil ist seine Saugkraft. Und: Die Schwämme werden chemisch modifiziert. «So dass sie das Öl lieber haben als das Wasser», erklärt Tanja Zimmermann von der Empa der «Tagesschau».
Im Labor hat sich gezeigt: Der ultraleichte Schwamm kann ein Fünfzigfaches seines eigenen Gewichts aufsaugen – und schwimmt immer noch. So könnte er bei einer Ölkatastrophe auf dem Meer ausgesetzt werden, das ausgelaufene Öl aufsaugen und wieder «eingesammelt» oder sogleich verbrannt werden.