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Panorama Mit neuen Mitteln gegen den Feuerbrand

Die gefährliche Obstbaumkrankheit Feuerbrand bedroht wieder Tausende Apfelbäume in der Schweiz. Bislang setzten die Bauern ein umstrittenes Antibiotikum ein. Jetzt macht der Bund Tests mit einem anderen Mittel.

Mehr als vier Tonnen Honig mussten Schweizer Imker letztes Jahr wegwerfen. Er war versetzt mit dem Antibiotikum Streptomyzin. Ein Antibiotikum, das Bauern verwenden, um ihre Apfelbäume vor den gefährlichen Feuerbrand zu schützen. Die Bienen hatten das Mittel von den Apfelblüten zurück in den Bienenstock getragen. Jetzt testet der Bund ein neues Spritz-Mittel gegen die Obstbaumkrankheit.

Eduard Holliger von der Forschungsanstalt Agroscope in Wädenswil bestätigt gegenüber Radio SRF4 News die Versuche. «Der Einsatz erfolgt in den Kantonen St. Gallen, Thurgau und Luzern und zusätzlich in den Kantonen Aargau und Zürich.»

Ein von Feuerbrand befallener Apfelbaum.
Legende: Gehört der Feuerbrand bald der Vergangenheit an? Bund und Bauern arbeiten daran. Keystone

Apfelbaumplantagen in der Grösse von bis zu drei Fussballfeldern werden mit beiden Mitteln bespritzt. Damit soll sich herausstellen, wie gut welches Mittel wirkt.

Auf der Suche nach robusteren Sorten

In Süddeutschland hat man schon mehr Erfahrung mit dem neuen Mittel. Es ist bereits zugelassen. Das Antibiotikum darf nur noch in jungen Obstanlagen gespritzt werden.

Gleichzeitig sind die Forscher auch fieberhaft auf der Suche nach robusteren Obstsorten. Dabei sind sie im Kanton Bern auf den letzten Baum der alten Apfelsorte Alant gestossen. Diese Sorte trotzt dem Feuerbrand. Die Forscher haben zudem die neue robuste Sorte Ladina gezüchtet. Dieser Apfel wird bei den Grossverteilern wohl ab 2015 zu kaufen sein. (mery)

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