Weltweit machen Organisationen jeweils am 19. November besonders deutlich auf die Notwendigkeit von Toiletten aufmerksam, weil die Folgen fehlender Anlagen wegen Wasserverunreinigungen tödlich sein können.
Über 3000 Menschen sterben täglich, weil Fäkalien die Umgebung verseuchen und Krankheitserreger ins Trinkwasser gelangen, wie Helvetas mitteilte. Hinzu kommt die Sicherheitsproblematik für Frauen und Mädchen: «Wenn sie im Freien ihr Geschäft erledigen müssen, sind sie Belästigungen ausgesetzt. Und weil sich deshalb viele bis zum Einbruch der Dunkelheit zurückhalten, leiden sie vermehrt an Unterleibserkrankungen.»
Investitionen in WC lohnen sich
Deshalb fordert Helvetas vom Bundesrat jährlich zusätzliche 100 Millionen Franken für Wasser- und Sanitärversorgung. «Geld für die sanitäre Grundversorgung und für Trinkwasser ist nämlich sehr gut investiertes Geld.»
Eine Studie der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) belege, dass jeder in diesem Bereich investierte Schweizer Franken einen drei- bis fünfmal so grossen sozialen und wirtschaftlichen Nutzen entfalte.
Von der UNO mitgetragen
Mit den Sperrbändern an öffentlichen Toiletten in Genf, Lausanne, Freiburg, Bern, Basel, Baden/Wettingen, Zürich und Umgebung, Frauenfeld und Chur will Helvetas zeigen, dass weltweit 2,6 Milliarden Menschen ohne Toiletten oder Latrinen leben.
Das alles müsse nicht sein. Um allen Menschen Zugang zu Sanitäranlagen zu verschaffen, müssten über 20 Jahre hinweg jedes Jahr 17 Milliarden US-Dollar investiert werden. Dies entspreche den weltweiten Rüstungsausgaben in nur vier Tagen.
Der Welttoilettentag wurde erstmals 2001 von der Welttoilettenorganisation ausgerufen und wird von der UNO mitgetragen.