«Dr. Schiwago» ist tot
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Bild 1 von 4Legende: Es war seine Paraderolle. Als Titelheld im Film «Dr. Schiwago» gelang Omar Sharif der endgültige Durchbruch. Im 1965 gedrehten Streifen spielte er einen Arzt, der sich vor dem Hintergrund der russischen Revolution zwischen zwei Frauen hin- und hergezogen fühlt. Im Bild ist er mit seiner Kollegin Geraldine Chaplin zu sehen Keystone
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Bild 2 von 4Legende: Grosse Bekanntheit erlangte Omar Sharif (links) schon drei Jahre zuvor. 1962 spielte er im oscar-gekrönten Werk «Lawrence von Arabien» die Rolle des Sherif Ali. An seiner Seite zu sehen waren Peter O'Toole (Mitte), Alec Guinness und Anthony Quinn (rechts). Omar Sharif erhielt für die Rolle einen Golden Globe Award sowie eine Oscar-Nominierung. Keystone
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Bild 3 von 4Legende: Sharif spielte noch in weiteren Hollywood-Produktionen mit. Der Film «The Appointment» entstand 1969 unter der Regie von Sidney Lumet. In den 1980er-Jahren liess der Erfolg des Schauspielers etwas nach: Er war vor allem noch in Fernsehserien, Nebenrollen und Billigproduktionen zu sehen. Durch seine Spielleidenschaft hatte Sharif hohe Schulden. Keystone
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Bild 4 von 4Legende: Ein später Erfolg gelang Omar Sharif 2003 mit dem Film «Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran», für den er beim Filmfestival von Venedig einen Goldenen Löwen erhielt. Keystone
Omar Sharif ist tot. Der durch den Filmklassiker «Doktor Schiwago» berühmt gewordene Schauspieler ist im Alter von 83 Jahren in Kairo an einem Herzinfarkt gestorben. Das teilte seine Agentur mit. Erst Ende Mai war bekannt geworden, dass Sharif an Alzheimer erkrankt war und sich in Ägypten in eine Betreuungseinrichtung zurückgezogen hatte.
Erstmals internationales Aufsehen erregte der Ägypter Sharif, der mit bürgerlichem Namen Michael Demitri Shalhoub hiess, mit seiner Nebenrolle als Scheich in «Lawrence von Arabien» 1962 an der Seite von Peter O'Toole. Für die Rolle erhielt er eine Oscar-Nominierung.
Den Durchbruch feierte er dann drei Jahre später als «Doktor Schiwago». Später war er neben Barbra Streisand in «Funny Girl» zu sehen und feierte 2003 mit «Herr Ibrahim und die Blumen des Koran» seinen letzten grossen Kinoerfolg. Darin spielte er einen muslimischen Ladenbesitzer, der im Paris der späten 1950er-Jahre Freundschaft mit einem 13-jährigen jüdischen Buben schliesst.
Nach Studium folgte Schauspielkarriere
Vor «Herr Ibrahim» hatte er aber eine Durststrecke. «Obwohl ich mit hervorragenden Regisseuren drehte, floppten fast alle Filme kläglich», zog er Bilanz. Wegen der Gagen habe er schliesslich auch die Rollenangebote für viele «sehr schlechte Filme» angenommen.
Der 1932 in Alexandria geborene Sohn eines Holzhändlers wuchs in einer wohlhabenden, christlichen Familie auf. Schon als er in Kairo auf eine englische Schule ging, zog ihn das Kino in den Bann. Er studierte Mathematik und arbeitete auf Wunsch seiner Eltern drei Jahre lang als Kaufmann im väterlichen Unternehmen. Dann aber gab er seiner künstlerischen Neigung nach und wurde Schauspieler.