Sie ist rot, scharf und darf auf keinem Tapas-Teller fehlen: die Chorizo, eine typisch spanische Wurst. Sie gehört allerdings nicht (und zwar auf keinen Fall!) in eine Paella. Wie ernst es den Spaniern damit ist, verdeutlicht folgende Geschichte.
Der britische Starkoch Jamie Oliver, Anfang August zum fünften Mal Vater geworden, veröffentlicht am Dienstag auf seinem Twitteraccount sein «Rezept des Tages»: eine Reispfanne mit Wurstscheiben. «Es gibt kaum ein besseres spanisches Essen als eine Paella. Hier meine Variante mit Pouletschenkeln und Chorizo», schreibt er dazu.
Die Reaktionen folgen prompt. Dutzende von Usern posten eine «richtige» Paella mit Safran, Fleisch und Meeresfrüchten neben Olivers farbloser Reispfanne. Andere versuchen, die Absurdität von Olivers Paella noch zu übertrumpfen und zeigen ihre Varianten: Ketchup-getränkten Reis mit Würsten und Spiegeleiern etwa. Darunter die Worte: «Gute Arbeit @jamieoliver. Ich habe auch eine Paella gekocht. Ich hoffe, du magst meine Version.»
Andere User zeigen sich weniger humorvoll. «Deine Paella ist eine Abscheulichkeit», schreibt einer, und ein anderer droht: «Entferne die Chorizo. Wir verhandeln nicht mit Terroristen. Erste Warnung.»
Kultiviertere Töne schlägt User «Churreznos» an. Er zieht die Parallele zu einer missglückten Rekonstruktion eines Kirchengemäldes – für ihn gleichermassen eine kulturelle Beleidigung.
Jamie Oliver hat sich bisher nicht zu dem Shitstorm geäussert.