Fahnder aus mehreren deutschen Bundesländern und Tschechien haben einen Rauschgiftring in Leipzig und Prag zerschlagen. Die Polizisten stellten 2,9 Tonnen Chemikalien sicher. Diese werden zur Herstellung der Droge Crystal Meth benötigt. Das Endprodukt hätte ein Gewicht von 2,3 Tonnen gehabt. Der geschätzte Strassenverkaufswert: 184 Millionen Euro. Dies hat das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mitgeteilt.
Bargeld, Waffen und gestohlene Ausweise
Die Ermittler durchsuchten Anfang November 19 Wohn- und Geschäftsobjekte in Leipzig. Sie nahmen sieben Personen fest. Dabei wurden unter anderem Bargeld, Munition, gestohlene Ausweise und Dutzende Mobiltelefone sichergestellt. Zehn Kilogramm der Chemikalie Chlorephedrin hatte die Bande bereits für den Abtransport nach Tschechien vorbereitet.
In Prag wurden im Zuge der Ermittlungen sieben weiter Personen festgenommen. Auch dort wurden Schusswaffen und Bargeld sichergestellt.
«Bedeutender Ermittlungserfolg»
Hauptbeschuldigter ist ein 32-jähriger Chemie- und Pharmahändler aus Leipzig. Dieser hatte die zur Methamphetaminherstellung geeignete Chemikalie Chlorphedrin im europäischen Ausland produzieren und nach Deutschland liefern lassen.
Gegenüber den Behörden täuschte der Beschuldigte die Vernichtung der Substanz vor, um sie dann illegal zur Rauschgiftproduktion weiter verkaufen zu können.
«Crystal macht schnell abhängig und ist extrem gefährlich», sagte BKA-Chef Jörg Ziercke. Wenn man berücksichtige, dass im vergangenen Jahr lediglich rund 80 Kilogramm Crystal aus dem Verkehr gezogen worden seien, stelle die Sicherstellung von fast drei Tonnen des zur Herstellung von Crystal (Methamphetamin) geeigneten Chlorephedrins einen «bedeutenden Ermittlungserfolg» dar.