An einer riesigen Gay-Pride-Parade in São Paulo forderten über eine Million Menschen ein Ende der Diskriminierung von Homosexuellen und die Umsetzung der Homoehe.
Auch die Kulturministerin der Wirtschaftsmetropole, Marta Suplicy, forderte unter dem Applaus der Menge: «Wir müssen die Verfassung ändern, so dass alle Bürger die gleichen Rechte bekommen».
Im Mai hatte die Aufsichtsbehörde der brasilianischen Justiz grundsätzlich grünes Licht für die Homoehe gegeben. Der Nationale Rat der Justiz erklärte, Standesbeamten hätten nicht das Recht, schwulen oder lesbischen Paaren den Trauschein zu verweigern.
Gläubige Abgeordnete gegen Homoehe
Seit 2011 trauen einige Standesämter gleichgeschlechtliche Paare, andere jedoch nicht. Einige Bundesstaaten erkennen die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren an, auf nationaler Ebene gibt es bisher allerdings keine Regelung. Im Kongress blockiert bislang eine starke Gruppe religiöser Abgeordneter die Homoehe.
Die Mehrheit der 196 Millionen Einwohner Brasiliens ist katholischen Glaubens. Bisher haben nur zwei lateinamerikanische Staaten die Homoehe eingeführt.