Es ist eine Verkettung besonderer Umstände, die im Norden und Westen des Kantons Waadt zu erheblichen Problemen führt: Der reichlich gefallene Schnee bleibt bei Minustemperaturen pulverig leicht und wird nun von den heftigen Windböen aufgewirbelt. Zahlreiche Strassen sind schneebedeckt und vereist.
Laut Angaben der Waadtländer Kantonspolizei wurden 25 Strassen gesperrt. Aus dem ganzen Kanton wurden 150 Schneeräumungsfahrzeuge zusammengezogen, die rund um die Uhr die Strassen passierbar halten. «Wir fahren nonstop auf denselben Strassen hin und her, mit Rotationen von 10 bis 15 Minuten. Nur so können wir garantieren, dass die Strassen nicht gleich wieder schneebedeckt sind», sagt Gemeindearbeiter Jean-Luc «Lucky» Berger.
8000 Schulkinder haben schulfrei
Angesichts der prekären Strassenverhältnisse haben sieben Primar- und Sekundarschulhäuser ihre Tore ganz geschlossen, drei teilweise. 8000 Waadtländer Schulkinder haben damit seit gestern schulfrei. Hauptgrund für diese aussergewöhnliche Massnahme ist laut Schulleiter von Apples, Claude Faillettaz der Umstand, dass die Schulbus-Betriebe nicht mehr fahren.
«Viele unserer Schüler kommen aus umliegenden Dörfern, die teilweise bis zu 10 Kilometer entfernt sind. Den Schulbus-Unternehmen war das Risiko zu gross, sie stellten den Betrieb ein.» Die Schulen wollen am Sonntagnachmittag entscheiden, ob sie den Betrieb am Montag wieder aufnehmen.
Mehrere Unfälle
Der Aufruf der Kantonspolizei, in den betroffenen Gebieten auf unnötige Fahrten zu verzichten, haben viele Einwohner offenbar beherzigt. Laut Mediensprecher Jean-Christophe Sauterel habe man heute morgen auf den Einfallsachsen nach Lausanne eindeutig weniger Verkehr festgestellt. Dennoch kam es zu einem Dutzend Unfälle, mehrheitlich mit Blechschaden.
Die Bise sollte ab morgen Samstag langsam abflauen. Dennoch rät die Kantonspolizei weiter zur Vorsicht auf den Strassen. Auch bei Waldspaziergängen sollte man vorsichtig sein, da schneebeladene Äste abbrechen könnten.