Da der 1. April dieses Jahr auf einen Feiertag fiel, wurden die Scherze heuer vor allem via Onlineportale und Lokalradios verbreitet. Für einen Griff zum Naheliegenden haben sich die «NZZ Online» und der Verband Tourismus Region Zürcher Oberland entschieden: Sie kündigten neue Olympiakandidaturen an.
So will die «NZZ Online» erfahren haben, dass ein Projekt namens «Valais 2026» das Olympische Feuer ins Wallis bringen soll. Im Vergleich zu Graubünden schätzt die Zeitung die Erfolgsaussichten eindeutig besser ein: Die Walliser seien festfreudiger und die Berge höher.
Olympia-Eröffnung in Wetziker Eishalle
Gerüchteweise soll der Walliser Shootingstar Oskar Freysinger als Fahnenträger schon gesetzt sein. Aber auch sein Kontrahent, Christian Varone, bleibt nicht aussen vor: Er soll das Ressort Sicherheit und Zollverwaltung leiten.
Einen Versuch wagen will auch das Zürcher Oberland unter dem Motto «natürli im zürioberland». Dazu bedürfe es keinerlei Investitionen, frohlockt der Tourismusverband. Und das Skigebiet sei «schneesicher». Die Eröffnungsfeier soll übrigens in der Eishalle von Wetzikon stattfinden, die 4000 Zuschauer fasst.
Radio SRF gibt zum 1. April Tipps, was mit übriggebliebenen Schoko-Osterhasen passieren soll: Diese sollen nämlich in Recycling-Containern abgegeben werden. Dann werden sie wiederverwendet – und zu Militärschokolade oder WeihnachtsChläusen geformt. Bei den Glas- und Alusammelstellen stünden entsprechende Container, meldete Radio SRF.
SRF Kultur Online will die sixtinische Kapelle im Vatikan verschönern: Und zwar soll das kein Geringerer tun als der Tessiner Stararchitekt Mario Botta. Pünktlich zu seinem 70. Geburtstag soll dieser nämlich einen Ringel-Kamin auf auf jenes Dach bauen, auf das vor wenigen Wochen beim Konklave die Augen der Welt gerichtet waren.
Weissbier für den Papst
Nicht Halt machten die Aprilscherze auch vor Papst Franziskus. Der regionale TV-Sender Tele M1 berichtete, dass der neugewählte Papst dem Kapuzinerkloster in Olten überraschend einen Besuch abstatte.
Bruder Niklaus habe ihn vor 10 Jahren bei der Arbeit in den Armenvierteln von Buenos Aires kennengelernt. Damit der Papst den Besuch nicht so schnell vergesse, deckte sich Stadtpräsident Ernst Zingg vorsorglich mit Franziskaner Weissbier ein.
Die Energiewende verlangt kreative Lösungen, wird sich der WWF gesagt haben. Und stellt eine Weltneuheit in Aussicht: Ein Pissoir-Kraftwerk soll dereinst so viel Strom erzeugen wie das AKW in Leibstadt. Und so funktioniert es: Wasser, mit dem das Pissoir gespült wird, soll über eine kleine Turbine geleitet werden, die schliesslich Strom produziert. Für einen praxisnahen Freilandtest sucht der WWF derzeit hundert Schulen, Mensas oder Restaurant.
Unterschriften gegen Biberdamm
Das nasskalte Osterwetter zum Anlass nahm die Stadtverwaltung Bern, die das Frühlingswetter für die Monate März bis Mai 2014 erstmals ausschreibt. Ermöglichen sollen dies transzendente und technische Lösungen. Grund für den unkonventionellen Schritt seien zahlreiche Klagen aus der Bevölkerung über das Wetter in den letzten Wochen, schreibt die Stadt.
Eher beunruhigend war eine Meldung von Radio Capital FM: Biber hätten einen Damm über die Aare gebaut – «von Ufer zu Ufer, beim Gaswerk-Areal». Naturschützer forderten, dass der Damm bleibe. Dann wäre aber der sommerliche Aare-Schwumm gefährdert. «Aareschwimmer haben deshalb heute mit einer Unterschriftensammlung begonnen.»
Bereits einen Tag früher lancierte TeleTop seinen Aprilscherz: Der Kampfjet Gripen werde für eine Testlandung auf den Flugplatz Dübendorf kommen, wusste der Sender zu berichten und rief Flugzeug-Fans dazu auf, sich dieses Ereignis am 1. April nicht entgehen zu lassen.
Tatsächlich fanden sich einige hartgesottene Aviatik-Begeisterte ein, die den Himmel über Dübendorf vergeblich nach Ueli Maurers Wunsch-Jet absuchten.