Die nepalesische Polizei ermittelt in einer Schlägerei zwischen drei Bergsteigern, darunter Ueli Steck, und einheimischen Sherpa-Bergführern auf dem Mount Everest. Medienberichten zufolge ereignete sich der Streit zwischen den Bergsteigern und ihren Sherpa-Bergführern am Samstag auf rund 7500 Meter.
Die Konfliktparteien beschuldigten sich gegenseitig, den Streit begonnen zu haben. Die Bergsteiger missachteten Anweisungen, mit dem Aufstieg zu warten, bis diese Fixseile angebracht hatten, so die Sherpas. Bei ihrem Aufstieg traten die Bergsteiger dann angeblich Eis los, das auf die Sherpas stürzte.
Später sei eine aufgebrachte Menge Nepalesen auf die Zelte der Bergsteiger losgestürmt und habe Steine geworfen, bis die Alpinisten herausgekommen seien. Darauf sei es zu einem Handgemenge gekommen.
Ein Polizeibeamter des nepalesischen Bergdorfs Lukla, sagte, Stecks Gesundheitszustand sei «normal» gewesen. Nach einer Nacht im Spital sei er am Montagmorgen im Helikopter wieder ins Basislager zurückgeflogen worden.
Kulturelle Differenzen
Der Trekking-Veranstalter, der den Aufstieg organisiert hatte, spricht von einem Fehlverhalten der Bergsteiger. Steck teilt diese Darstellung nicht. Man habe die Arbeit der Sherpas nicht behindert, schreibt Steck in einer Medienmitteilung
Er macht einen Wutausbruch des Sherpa-Chefkletterers für die Eskalation verantwortlich: «Wir glauben, dass der Chef-Sherpa müde und ausgekühlt war», schreibt Steck im Namen seiner Kollegen. Der Sherpa sei wohl in seinem Stolz verletzt worden, als die drei Bergsteiger «schnell und ohne Seilsicherung» passierten.
Die drei Bergsteiger geben als Streitursache zudem kulturelle Differenzen an: Die Attacke sei das Resultat eines langanhaltenden Problems zwischen Westlern und Nepalesen am Mount Everest, schreibt Steck.
Die nepalesische Polizei untersucht die Vorfälle. «Die Regierung ermittelt, aber es ist keine grosse Sache und die Bergsteiger werden ihren Aufstieg fortsetzen», sagte ein Sprecher der Tourismusbehörde.