Mehr als fünf Jahrhunderte nach dem Tod von Richard III. haben Forscher das Gesicht des Königs nachgebildet. Wissenschaftler präsentierten ein dreidimensionales Modell. Angefertigt wurde es auf der Grundlage des jüngst ausgegrabenen Schädels des Monarchen.
Die Rekonstruktion könnte möglicherweise dazu beitragen, das Bild Richard III. als Bösewicht zu korrigieren.
Es handle sich um ein «interessantes Gesicht, jünger und voller als wir es bislang gesehen hatten, weniger sorgenzerfurcht, und mit der Andeutung eines Lächelns», sagte Phil Stone von der Richard III.-Gesellschaft. «Ich glaube, die Leute werden es mögen. Es ist ein Mann, der gelebt hat.»
Historische Neubewertung
Geleitet wurde die Rekonstruktion von der Professorin Caroline Wilkinson von der Universität von Dundee in Schottland. Die Richard III.-Gesellschaft hat die Arbeit finanziert. Diese bemüht sich um eine historische Neubewertung der Rolle des Königs.
Richard III. hatte England von 1483 bis 1485 regiert und wurde durch das gleichnamige Drama von William Shakespeare unsterblich, der ihn als blutrünstigen und machtbesessenen Herrscher charakterisierte.