Um 14.31 Uhr (Ortszeit) wurden die Menschen in Neuseeland von einem heftigen Beben aufgeschreckt. Die knapp 400'000 Einwohner der Hauptstadt Wellington spürten den Erdstoss der Stärke 6,6 deutlich.
In den Bürogebäuden wurde Erdbebenalarm ausgelöst, wie Einwohner berichteten. Strom- und Telefonverbindungen wurden teilweise unterbrochen. Viele versuchten, so schnell wie möglich aus der Stadt zu kommen. Ein Verkehrschaos war die Folge.
Die Mitarbeiter suchten – wie in regelmässigen Übungen gelernt – unter Tischen Schutz, ehe sie die Gebäude verliessen.
Die Börse beendete den Betrieb vorzeitig. Der Schienenverkehr wurde vorübergehend eingestellt. Am Flughafen wurde die Landebahn auf Schäden untersucht.
«Bitte schaut nach euren Nachbarn, vor allem denen, die die Nachrichten womöglich nicht in sozialen Medien oder auf anderen Kanälen verfolgen», schrieb der Katastrophenschutz von Wellington auf seiner Facebook-Seite. Ein Tsunami drohte nach Angaben der Behörde nicht.
Heftige Nachbeben
Der Bebenherd lag nach Schätzungen nur acht Kilometer unter der Erdoberfläche. Das kann potenziell schwere Schäden verursachen. Das Epizentrum lag aber in einem dünn besiedelten Gebiet bei Seddon, südöstlich von Blenheim im Norden der Südinsel. Es folgten mehrere teils heftige Nachbeben.
Die Stadt Christchurch auf der Südinsel war im Februar 2011 von einem Beben der Stärke 6,3 heimgesucht worden. Dabei starben 185 Menschen und grosse Teile der Innenstadt wurden zerstört.
Christchurch war bis dahin die zweitgrösste Stadt Neuseelands. Nach dem Beben zogen so viele Menschen fort, dass Wellington mit knapp 400 000 Einwohnern jetzt nach Auckland die zweitgrösste Stadt ist.