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Panorama Stürme wüten an Weihnachten in Westeuropa

Ausläufer des Orkantiefs «Dirk» haben an Weihnachten in Westeuropa gewütet. Dabei sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. In Grossbritannien, Frankreich und Spanien waren an Heiligabend Hunderttausende Haushalte ohne Strom. Die Winde richteten schwere Schäden an.

Stürmische Weihnachten: Ausläufer des Orkantiefs «Dirk» sind über Westeuropa hinweggezogen. Insgesamt sind bei dem Sturm mittlerweile mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen, fünf davon in Grossbritannien.

In Fluten ertrunken

Die schweren Winterstürme hatten am Sonntag begonnen und massive Schäden angerichtet. Fünf Menschen kamen dabei in Grossbritannien ums Leben. Zwei Männer fanden den Tod, weil sie versuchten ihre Hunde aus den reissenden Fluten von Flüssen zu retten.

Am ersten Weihnachtstag mussten an der Südküste Englands 90 Menschen aus ihren Wohnungen evakuiert werden, nachdem von Sturmfluten gewarnt worden war. Wie Umweltschutzbehörde mitteilte herrschte für die Betroffenen Lebensgefahr.

Zahlreiche Flüge gestrichen

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Weil starker Wind Elektrizitätsleitungen gekappt hatte, waren am Weihnachtsabend bis zu 300'000 Haushalte ohne Strom. Auf den Strassen hat sich der Verkehr inzwischen wieder normalisiert, nachdem in den vergangenen Tagen Chaos herrschte.

Anders am Flughafen Gatwick. Dort kam es an Heiligabend zu erheblichen Behinderungen, weil die Stromversorgung eines der beiden Terminals nach einem Wasserschaden unterbrochen war. Zahlreiche Flüge wurden gestrichen.

Entgleisende Züge

Stürme wüten auch in Kanada

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Nach einem Schneesturm in Kanada sind eine halbe Million Haushalte ohne Strom, wie die Polizei mitteilte. Mindestens elf Menschen kamen ums Leben. Mehrere von ihnen erlitten Kohlenmonoxid-Vergiftungen, als sie ihre Häuser mit Generatoren heizten.

Im Nordwesten von Frankreich kamen vermutlich zwei Menschen ums Leben. Auf einer Baustelle in Saint-Germain-de-Tallevende im Calvados starb am Montag ein zwölf Jahre altes Kind, als auf einer Baustelle eine Mauer einbrach. Bei der Staatsanwaltschaft in Caen hiess es, der Unfall könne mit dem Sturm zusammenhängen.

Rund 200 Kilometer nordwestlich von Brest spülten bis zu sieben Meter hohe Wellen einen russischen Seemann von Bord des niederländischen Frachters «Victoriaborg». Die Suche nach dem Mann sollte nach Polizeiangaben fortgesetzt werden. Das Frachtschiff selbst musste von einem Schlepper gesichert werden. In der Nacht zum Dienstag waren nach Angaben des Energieversorgers ERDF rund 240‘000 französische Haushalte ohne Strom, davon etwa 130‘000 in der Bretagne.

Höchste Alarmstufe

Meer tritt über die Ufer
Legende: Für die galicische Atlantikküste gaben die Behörden die höchste Alarmstufe aus. Keystone

Im Nordwesten von Spanien knickte der Sturm Bäume um. Bei der Ortschaft Covas in der Region Galicien stürzte ein Baum auf die Gleise einer Schmalspurbahn und brachte am Montagabend einen Zug zum Entgleisen. Wie die Bahngesellschaft mitteilte, blieben die zehn Fahrgäste unverletzt. In Galicien fiel in mehreren Orten in den Gegenden von La Coruña und Pontevedra zeitweise der Strom aus, weil der Sturm Leitungen von den Masten gerissen hatte.

In der nordspanischen Region Kastilien-León wurden nach Angaben der Behörden vier Menschen verletzt, die von herabstürzenden Ästen oder umfallenden Verkehrsschildern getroffen wurden. In Nordwestspanien riefen die Behörden die höchste Alarmstufe aus. Dort werden Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern und heftige Regenfälle erwartet.

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