Der weltgrösste Fischmarkt steht in Tokio. Täglich verkaufen dort die Händler im über 2000 Tonnen Fisch und Meeresprodukte. Den Markt beleben schon am frühen Morgen nicht nur Fischhändler, sondern auch Hunderte von Touristen. Doch die Tage des Tsukiji-Fischmarktes sind gezählt. Die Stadt verlegt ihn, trotz Protest vieler Kleinhändler.
Der Tsukiji-Fischgrossmarkt erstreckt sich über 24 Hektaren und ist zweigeteilt. Der Fischmarkt mit gut 700 Händlern gehört der Stadt Tokio. Die rund 400 kleineren Läden stehen in Privatbesitz.
Weil die Markthallen sichtbar in die Jahre gekommen sind, hat die Stadt beschlossen, ihren Teil des Marktes zu verlegen. Die privaten Ladenbesitzer wollen aber in Tsukiji zu bleiben.
Tradition und neue Premium-Produkte
Auch Kengo Shikagawa von der Interessengemeinschaft Tsukiji will bleiben: «Bereits vor dem Weltkrieg gab es die Kultur von Tsukiji. Deshalb möchten wir sie bewahren und werden nicht umziehen.»
Details zum Tsukiji
Die Stadt Tokio baut nun drei Kilometer entfernt bis 2016 moderne Grossmarkthallen für Fischauktionen und Platz für die Zwischenhändler.
«Die Möglichkeit einer Renovation der alten Hallen hier in Tsukiji haben wir diskutiert. Doch es kostet viel Geld und braucht viel Zeit. Deshalb hat die Stadt entschieden, im günstigeren Stadtteil Toyosu neu zu bauen», sagt Shikagawa.
Neben Fisch bietet Tsukiji heute das umfangreichste Angebot an frischen Lebensmitteln in ganz Japan an. Das soll gefördert werden, sagt Hotaka Katahira Marketingverantwortlicher im Tsukiji: «Unsere Absicht ist, künftig das grösste Angebot an guten Produkten aus aller Welt anzubieten, etwa Olivenöl, Pfeffer oder Käse. Noch mehr internationale Produkte der Topklasse sollen hier verkauft werden.»
Für Touristen jedoch dürfte der Tsukiji-Markt einen grossen Teil seiner Attraktivität verlieren. Denn nirgendwo sonst auf der Welt ist heute die Menge und Auswahl an Meeresprodukte so umfangreich und sinnlich erlebbar wie hier.