Raiffeisen auf der Kappe. Automarken, Versicherungen und die Swisscom auf der Jacke. Derart «werbelastig» ist der Schweizer Bundespräsident Ueli Maurer am Wochenende im winterlichen Schladming in Österreich aufgetreten. Das Outfit ist kein Versuch besagter Unternehmen, eine neue Form von Lobbying zu etablieren. Die Jacke hat der Magistrat direkt vom Skiverband erhalten.
Kein Kleider-Reglement
Dennoch blieb das Winter-Outfit Maurers nicht ganz unbeachtet. Auf Facebook und auf Twitter haben sich Sportbegeisterte gefragt, ob sich solch unverholenes Werben für ein Staatoberhaupt geziemt.
Beim VBS hält man die Zweifel für unbegründet. Es handle sich um die offizielle WM-Jacke, sagte Maurers Sprecher und Berater Jean-Blaise Defago zu «SRF News Online». «Herr Maurer hat das Tenue gewählt als ein Zeichen der Solidarität.»
Wer nach dem Adressat der Solidarität fragt, Skiverband oder die beworbenen Unternehmen, und ob dies überhaupt statthaft ist, landet früher oder später in der Bundeskanzlei.
Ein eigentlicher Dresscode für Bundesräte bestehe nicht, erklärt dort der stellvertretende Informationschef Thomas Abegglen. «Es gibt Empfehlungen für Magistraten», sagt Abegglen. Von einem expliziten Werbeverbot weiss er aber nichts.