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Panorama «Wetten, dass...» es zu Ende ist?

Es ist die letzte «Wetten, dass..?»-Sendung: Nach 33 Jahren stellt das ZDF seinen TV-Show-Klassiker ein. Was bleibt, ist die Erinnerung an über tausend Wetten – und an folgende vier Wörter: «Top, die Wette gilt».

Es wird einer der historischen Augenblicke im deutschen Fernsehen, wenn Markus Lanz an diesem Samstag zum letzten Mal die grosse «Wetten, dass..?»-Bühne betritt. Noch einmal lässt er seine Kandidaten in Nürnberg antreten. Zum letzten Mal bittet er seine prominenten Gäste darum, bei den Wetten die Daumen nach oben oder nach unten zu richten.

Um 22:45 Uhr, so sieht es die Programmplanung vor, ist dann für immer Schluss mit der prominentesten deutschen Fernsehshow. 33 Jahre gehörte sie zum deutschen TV-Sender ZDF wie die Mainzelmännchen.

Zum Erfolg der Show beigetragen haben in den letzten Jahrzehnten diverse Skandale und Skandälchen. Dazu zählen etwa:

  • Die Buntstift-Lüge: Es ist der einzige nachgewiesene Betrugsfall bei «Wetten, dass..?»: 1988 behauptet Wettkandidat Bernd Fritz, ein Redaktor der Satirezeitschrift «Titanic», die Farbe von Buntstiften am Geschmack erkennen zu können. In Wirklichkeit linst er unter seiner Augenbinde hindurch.
  • Nackte Tatsachen: Das Publikum steht in den 80er-Jahren Kopf, als US-Sängerin Cher die «Wetten, dass..?»-Bühne betritt – in Lederjacke, Strapsen und durchsichtigem kleinen Schwarzen. Darunter trägt sie nur einen dunklen Tanga. Nacktheit sorgt auch 2002 wieder für Aufregung: Die deutsche Sängerin Sarah Connor scheint auf der Bühne auch auf den Tanga verzichtet zu haben.
  • Der Rüpel: US-Schauspieler Mickey Rourke ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere, als er 1990 Thomas Gottschalk und dem Simultan-Übersetzer das Leben schwer macht. Rourke raucht und legt die Füsse auf den Tisch. Mit wüsten Flüchen bringt er schliesslich den Dolmetscher ausser Fassung.

Die schrägsten Wetten

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1012 Mal wurde gewettet. Darunter sind spektakuläre Kunststücke und äusserst lustige Nummern, aber auch einige dubiose Fälle. Hier mehr .

Heute ist die Sendung nur noch ein Schatten ihrer selbst. Dafür ist sie mit mehr als zwei Millionen Euro pro Ausgabe noch genauso teuer. Die Quoten aber sind drastisch gesunken.

1985 verbuchte Frank Elstner mit 23,42 Millionen Zuschauern den historischen Quoten-Rekord. Danach sank die Zuschauerzahl stetig. 15 Millionen Zuschauer waren 2012 bei der letzten Sendung mit Thomas Gottschalk live dabei. Beim Start von Nachfolger Markus Lanz im Oktober 2012 schauten 13,6 Millionen Neugierige zu – zuletzt zählte die Sendung nur noch 5,5 Millionen Zuschauer.

Die gesamte Zuschauerzahl lässt sich allerdings sehen. Denn es sind 3,2 Milliarden.

«Wetten, dass..?»-Moderatoren nicht dabei

Zeugen des «Begräbnisses» am Samstag sind unter anderem die ARD-«Tatort»-Kommissare Til Schweiger, Wotan Wilke Möhring und Jan Josef Liefers sowie die Komiker Michael «Bully» Herbig, Otto Waalkes sowie Hollywood-Schauspieler Ben Stiller. Aber auch Samuel Koch, der sich bei einer «Wetten, dass..?»-Wette schwer verletzte, wird bei Lanz mit von der Partie dabei sein.

Nicht mit dabei sind hingegen die ehemaligen Moderatoren der Sendung. Show-Erfinder Frank Elstner, der das einstige Flaggschiff 1981 aus der Taufe hob, verzichtet auf seine Präsenz ebenso wie Thomas Gottschalk, mit dem die Sendung ihre besten Zeiten erlebte. Auch Michelle Hunziker, Gottschalks zeitweilige Co-Moderatorin, und Wolfgang Lippert kommen nicht.

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