Noch vor einem halben Jahrhundert sah es schlecht aus für Chelonoidis hoodensis, eine Unterart der Galapagos-Riesenschildkröte. Zwei männliche Tiere und zwölf weibliche lebten damals noch auf Española, der südlichsten Insel des Galapagos-Archipels. Weil die wenigen Tiere sich in freier Wildbahn nicht begegneten, waren sie vom Aussterben bedroht.
Dann kam Diego. Er war irgendwann in seinen ersten Lebensjahrzehnten von Española in den Zoo von San Diego in den USA gebracht worden. Als sich herausstellte, dass er zur bedrohten Chelonidis Hoodenis gehört, wurde er 1976 zurück auf seine Insel gebracht.
Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt: Diego zeugte auf Española bis heute etwa 800 Nachkommen und hat seine Art damit praktisch im Alleingang gerettet. So viel Glück hatten andere Artgenossen nicht: Chelonidis abingdoni, eine andere Galapagos-Riesenschildkröte, gibt es inzwischen nicht mehr. Ihr letzter Überlebender starb 2012.