Beim Erdrutsch am Thunersee seien etwa 10 bis 15 Kubikmeter Material auf die Strasse gestürzt, sagte der stellvertretende Strasseninspektor der Region Oberland Nord, Daniel Uhlmann.
Inzwischen haben Experten die Erde und den Schutt weggeräumt sowie eine Felsreinigung durchgeführt. Am morgigen Dienstag soll die betroffene Stelle mit Netzen gesichert werden. Die Hauptstrasse ist am frühen Nachmittag wieder für den Verkehr freigegeben werden, vorerst allerdings nur einspurig. Am Dienstag um 17.00 Uhr wird die Strasse wieder normal zweispurig befahrbar sein, wie Uhlmann weiter sagte.
Erdrutsche am Thunersee
Entlang des rechten Ufers des Thunersees gehen immer wieder Erdrutsche auf die Strasse nieder. Letztmals stürzten am 1. Juni nach einem starken Regenfall Schlamm und Steine auf die Kantonsstrasse.
Im Februar dieses Jahres riss eine Schlammlawine ein Auto in den See. Der Lenker und seine Mitfahrerin konnten sich aus dem sinkenden Fahrzeug retten und ans Ufer schwimmen. Diesmal erfolgte der Erdrutsch aber nicht an der gleichen Stelle, sondern rund 300 Meter davon entfernt, wie Uhlmann erklärte.
Insgesamt gingen im Kanton Bern wegen des Unwetters rund 70 Meldungen bei der Polizei ein. Die Orts- und Regionalfeuerwehren waren vielerorts wegen Wasser in Gebäuden, Kellern und Garagen im Einsatz, wie die Kantonspolizei Bern mitteilte. Gemeldet wurde aber auch, dass Äste und andere Gegenstände auf die Strasse gelangt waren.
Sperrungen im Uri und Wallis
Zwischen Uri und Wallis waren am Montag die Strassen- und Bahnverbindungen zeitweise unterbrochen. Die Bahnlinie wurde vorsorglich wegen Hochwassergefahr gesperrt, die Passstrasse war wegen eines Steinschlages blockiert.
Wie die Matterhorn Gotthard Bahn mitteilte, wurde die Bahnlinie Visp (VS)-Göschenen (UR) zwischen Oberwald (VS) und Hospental (UR) gesperrt. Nicht nur die Personenzüge zwischen Oberwald und Hospental fielen aus, sondern auch die Autozüge zwischen Oberwald und Realp (UR). Am frühen Abend konnte die Störung zwischen Oberwald und Hospental dann behoben werden; die Züge verkehrten wieder planmässig.
Ein Bahnersatz konnte während der Sperrung nicht angeboten werden, weil auch die Furkastrasse gesperrt werden musste. Grund war ein Steinschlag auf der Walliser Seite des Passes. Zwischen Visp und Oberwald sowie Hospental und Göschenen verkehrten die Züge fahrplanmässig.
Die Bahnlinie wurde wegen des hohen Pegels der Furkareuss gesperrt. Wie Patrick Fux vom Verkehrssicherheitsdienst der Matterhorn Gotthard Bahn auf Anfrage sagte, handelte es sich dabei um eine Vorsichtsmassnahme. Der Fluss führe sehr viel Wasser, weil während den letzten heissen Tagen viel Schnee geschmolzen sei und
es nun stark geregnet habe.