Um das Jahr 1800 kamen die ersten Gäste nach Zermatt. 1855 wurde das erste grosse Hotel eröffnet: das Monte Rosa, damals mit 35 Betten. Seither wurde das Hotel mehrfach um- und ausgebaut.
Der Gommer Bauernsohn Alexander Seiler hatte als erster das Potenzial des neu aufkommenden Sommertourismus erkannt. Noch heute ist das Hotel in Besitz der Familie Seiler. Verwaltungsratspräsident Christian Seiler lobt die Weitsicht seines Urgrossvaters. Doch erst die tragische Geschichte der Matterhorn-Erstbesteigung von 1865 hatte den Tourismus in Zermatt so richtig angekurbelt.
Kletterverbot angedacht
Am 14. Juli 1865 war Lord Douglas beim Abstieg vom Matterhorn zusammen mit drei weiteren Alpinisten in den Tod gestürzt. Die damalige britische Königin Queen Victoria wollte das Bergsteigen deshalb verbieten.
Doch die Kontroverse um das Kletterverbot und die Nachricht über den tragischen Unfall bei der Erstbesteigung machten Zermatt weltweit bekannt. Weitere Hotels entstanden. Etwa der «Zermatterhof». Gebaut von 1876 bis 1879 als Gemeinschaftsprojekt der Zermatter Burger.
Steigende Gästezahlen
Das Rückgrat des Zermatter Tourismus sind jedoch die Bergbahnen. Sie befördern die Gäste innert kürzester Zeit mitten in die Welt der Viertausender.
Einer der Bahnpioniere ist August Julen, Vater des bekannten Zermatter Künstlers Heinz Julen. 1957 verband er mit einer Sesselbahn die beiden Skigebiete Gornergrat und Sunegga und legte damit den Grundstein für den Wintertourismus. Niemand sonst glaubte an das Projekt. Doch der Erfolg kam prompt. Wo sonst konnte man Skifahren mit Blick auf das berühmte Matterhorn.
Grosse Wertschöpfung
Dank der Anziehungskraft des Matterhorns, ist es mit dem Tourismus immer steil aufwärts gegangen. Der Wert des Zermatter Wahrzeichens lässt sich aber nur schwer beziffern.
«Es gibt den emotionalen Wert, den kann man nicht in Zahlen fassen», sagt Daniel Luggen, Zermatter Kurdirektor. «Dann gibt es den Markenwert – das Matterhorn ist eine geschützte Marke – da gibt es natürlich Berechnungen. Man kann sagen, dass Zermatt als Tourismusdestination rund eine halbe Milliarde Franken Wertschöpfung pro Jahr generiert.» Da sei das Matterhorn natürlich einer der Faktoren, dass es überhaupt zu dieser Wertschöpfung kommt.