Das Metall kreischt, Glas splittert, die Raupe ächzt. Dennoch braucht der Bagger am Genfer Zoll nur wenige Minuten, um die 2700 Messer und 550 Pfannen in Schrott zu verwandeln.
1700 Franken für krank machende Pfannen
Der ganze Ramsch ist dazu bestimmt gewesen, von Hausierern an Schweizer Haustüren verkauft zu werden. Zu völlig überrissenen Preisen notabene. Für 30 bis 50 Mal mehr, als die Herstellungskosten betragen. Für ein Pfannenset, das im Ausland für 35 Euro erstanden wurde, hätte der ahnungslose Konsument 1700 Franken hingeblättert.
Die Händler priesen der Kundschaft die Ware als Schweizer Qualitätsprodukt an. Dabei handelte es sich bei dem vermeintlichen Schnäppchen in Tat und Wahrheit um Fälschungen aus China. Für den Leiter der Genfer Zollkreisdirektion III ist die Vernichtungsaktion ein Erfolg in doppelter Hinsicht.
Die Kunden zahlten nämlich nicht nur viel zu viel, erklärt Jérôme Coquoz im Tagesschau-Interview. Sie hätten auch ihre Gesundheit riskiert. Denn die Pfannen aus China sind mit zweifelhaften Metalllegierungen beschichtet.
Schmuggel im Privatauto
Gemäss den bisherigen Ermittlungen deckten sich die Strassenhändler vor allem in Belgien ein. Um die Ware in die Schweiz zu schmuggeln, verwendeten sie private Fahrzeuge. Meist in Deutschland und Frankreich immatrikuliert.
Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) wird die Händler wegen Widerhandlung gegen das Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb und gegen das Bundesgesetz zum Schutz öffentlicher Wappen bei der Justiz anzeigen.
Sie riskieren zudem gesalzene Bussen wegen Verstössen gegen das Zollgesetz und das Mehrwertsteuergesetz. Ob das die chinesischen Fälscher beeindrucken wird, darf bezweifelt werden.