Tausende Tonnen Wassermelonen, die in der Schweiz verzehrt werden, stammen aus der südspanischen Provinz Almeria. Almeria ist einer der trockensten Regionen Europas. Die Süsswasserreserven sind dort sehr knapp. Die Wasserknappheit wird durch die Massenproduktion in Gewächshäusern weiter verschärft. Mit der Produktion im Gewächshaus können die Produzenten die Saison verlängern.
Entsprechend steigt der Wasserbedarf. Antonio Fernandez von der Umweltorganisation Grupo Ecologista Mediterraneo warnt: «Alles hat seine Grenzen. Es kommt der Moment, wo es unmöglich wird, hier Landwirtschaft zu betreiben. Weil uns schlicht das Wasser ausgegangen ist.»
Ökologische Katastrophe zeichnet sich ab
Als hier vor 50 Jahren die ersten Gewächshäuser für die Melonenproduktion entstanden, gab es in der Provinz Almeria noch genügend Wasser. Regen aus den Bergen im Hinterland speiste das Grundwasser an der Küste.
Doch dieses Wasser ist längst verbraucht, erklärt Javier Alcantara vom regionalen Wasserversorger: «Die Treibhäuser haben sich so stark ausgebreitet, dass das Wasser im obersten Grundwasserspeicher zur Neige ging.» Brunnen bis 50 Meter Tiefe sind deshalb versiegt. Der Grundwasserspiegel ist teilweise unter Meeresniveau gesunken. Damit dringt Salzwasser aus dem Meer ins Grundwasser.
Stellungnahmen der Detailhändler
Aldi, Coop, Lidl und Migros verkaufen aktuell alle Wassermelonen aus Spanien. Schweizerinnen und Schweizer essen jährlich rund 37'000 Tonnen Wassermelonen. Die Läden versprechen einen verantwortungsvollen Umgang mit Wasser und verweisen auf verlangte Zertifizierungen wie AWS (Alliance for Water Stewardship) oder GlobalGAP. Migros ist sich bewusst, «dass mit Wasser in Almeria sorgsam umgegangen werden muss». Coop hat «strenge Vorgaben, welche mehrmals im Jahr mit unangemeldeten Kontrollen überprüft werden». Spar bezieht Wassermelonen hauptsächlich aus Süditalien.