«Ferdy National» war ein ganz Grosser des Schweizer Radrennsports: Tour-de-Suisse-Sieger, Weltmeister und Tour-de-France-Sieger. Doch der Weg dorthin war steinig. 1919 kam Ferdy Kübler in ärmlichen Verhältnissen im zürcherischem Marthalen zur Welt.
Schon als kleiner Junge träumte er von einem Leben als Radprofi. Als 1933 die Tour de Suisse vorbeifuhr, schnappte sich der damals 13-Jährige ein Damenrad und fuhr drei Kilometer lang dem Führenden hinterher.
Grösster Sieg: Tour de France
Dass Ferdy Kübler im Radsport blieb, versuchte sein Vater aber bewusst zu verhindern. Der junge Ferdy liess sich allerdings nicht unterkriegen und begann mit 21 Jahren seine Laufbahn als Profi-Fahrer. In den 1940er- und 1950er-Jahren avancierte er schliesslich zu einem der erfolgreichsten Radrennfahrer der Schweiz. 1950 gewann er die Tour de France – sein grösster Erfolg in seiner eindrücklichen Laufbahn. Sieben Jahre später beendete Ferdy Kübler seine Profikarriere.
Von da an verdiente er sein Geld als Skilehrer, als Inseratenverkäufer für die Tour de Suisse und als Referent. Dem Radsport blieb er aber trotzdem treu und schwang sich bis ins Rentenalter auf den Sattel.
LifetimeAward für Ferdy Kübler
Und genau dieser Ehrgeiz zeichnete den Zürcher auch während seiner Karriere aus. 1983 wurde er deshalb sogar zum populärsten Schweizer Sportler der letzten 50 Jahre gewählt und 2010 erhielt er den LifetimeAward des Schweizer Fernsehens. Eine Auszeichnung, die er einem ganz besonderen Menschen widmete – seiner Frau Christina, die bis zuletzt an seiner Seite wachte.
Vor rund 40 Jahren lernten sich Ferdy und Christina Kübler kennen. Aber erst 1994 heirateten die beiden. Mit ihr zusammen verbrachte er seine Zeit am liebsten auf dem Golfplatz. Doch das Rad blieb bis zuletzt seine grösste Leidenschaft.
Mit seinen sportlichen Erfolgen, seinem Humor, mit seiner ganzen Persönlichkeit hat «Ferdy National» über 50 Jahre die Schweizer Bevölkerung berührt. Er hinterlässt eine grosse Lücke.