- Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt hatte sich ein russisches Filmteam auf der internationalen Raumstation ISS aufgehalten – rund 35 Minuten eines Spielfilms wurden auf der Station gedreht.
- Am Sonntag nun kehrte die Crew nach zwölf Drehtagen sicher zur Erde zurück, berichtet die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos.
- Die Sojus-Kapsel mit der Schauspielerin Julia Peressild und dem Regisseur Klim Schipenko an Bord ist in der Steppe Kasachstans in Zentralasien gelandet.
Livebilder der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos zeigten, wie die MS-18 zunächst als kleiner Punkt am wolkenlosen Himmel zu sehen war.
Die letzten Kilometer schwebte die Kapsel an einem grossen Fallschirm, bevor sie am Boden aufschlug. Es gab eine Staubwolke. «Willkommen zu Hause», twitterte Roskosmos. Der Crew gehe es nach dem über dreistündigen Flug gut.
Die Besatzung landete 148 Kilometer südöstlich der Stadt Scheskasgan. In der Raumkapsel sass auch Kosmonaut Oleg Nowizki, der seit April auf der ISS war. Zum Landeplatz flogen neben Ärzten und anderen Experten auch Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin.
Kosmonauten als Schauspieler im Einsatz
Der als Weltraumdrama angekündigte Streifen trägt den Arbeitstitel «Wysow» (Herausforderung). Er erzählt von einer Ärztin, die zur Raumstation fliegen muss, um dort einem erkrankten Kosmonauten mit einer OP das Leben zu retten.
Die Medizinerin wird von Julia Peressild gespielt. Sogar Kosmonauten kamen als Schauspieler zum Einsatz. Die Rolle des kranken Raumfahrers übernahm Nowizki.
Werbung und Machtspiel mit den USA
Der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos geht es bei diesem Film nicht zuletzt um Werbung für die Branche, damit sich mehr junge Menschen für Arbeitsplätze in der Raumfahrt interessieren.
Moskau wollte zugleich vor den USA die ersten Dreharbeiten im All beenden. Für das US-Projekt war der Schauspieler Tom Cruise im Gespräch, der zur ISS fliegen sollte. Ein Datum gibt es aber noch nicht.
Kritiker monierten, dass viel Geld in das Projekt statt in Forschung gesteckt wurde. Wie viel die speziellen Dreharbeiten gekostet haben, ist bislang nicht bekannt. Roskosmos-Chef Rogosin hofft, dass Einnahmen aus künftigen Flügen von Weltraumtouristen die Ausgaben decken könnten.