Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) stoppt eine Studie der Universität Bern zum legalen Verkauf von Cannabis zu Genusszwecken. Eine solche Studie erlaube das geltende Gesetz nicht, argumentiert das BAG.
Entsprechend ist die Durchführung von ähnlichen Forschungsvorhaben in anderen Städten ungewiss. Die Städte bedauern den Entscheid, Sie versuchen nun ihre Studien anzupassen.
Auch ein Grossteil der User in den SRF-Kommentarspalten versteht den Entscheid des BAG nicht. «Schade!», so der Tenor.
Etwa schreibt User Ueli F. auf Facebook: «Haben denn die Behörden in den letzten 50 Jahren nichts gelernt? Repression und Illegalität in Zusammenhang mit dem Cannabis-Konsum haben nur Probleme und Kosten verursacht.» Konkret nennt er dabei den illegalen Handel und die durch Strafverfahren verursachten Kosten.
«Alkohol ist viel schlimmer»
Viele Kommentatoren stören sich zudem an der «Verharmlosung» der «Volksdroge» Alkohol. «Wir wissen alle, dass der Missbrauch von Alkohol, Zigaretten und Medikamenten viel schlimmere Auswirkungen hat und viel höhere Kosten mit sich bringt», argumentiert Ueli F. weiter. Daniela G. findet: «Alkohol ist viel schlimmer, ist zu billig und legal».
Auch die Pharma-Lobby profitiere vom Studienstopp, schreibt User René B.: «Hanf ist eine Konkurrenz für die Pharma und die Pharma-Lobby ist die grösste Lobby in Bern!».
User Eyko weist auf die Bedeutung von Hanf als Heilpflanze hin. «Hanf und seine Produkte werden unter anderem zur Anregung des Appetits und gegen Übelkeit bei Krebs- und Aids-Patienten, bei multipler Sklerose und bei chronischen Schmerzen angewandt», zählt er auf.
Gegenstimmen verweisen auf Volkswillen
Doch es gibt auch Gegenstimmen: User U.G. versteht den Wirbel um den Studienstopp nicht. Er verweist auf die Hanfinitiative, die die Stimmbürger 2008 mit 63 Prozent deutlich abgelehnt hatten. Diese Ablehnung gelte es zu akzeptieren: «Zeigt bitte etwas Grösse und Respekt vor der Demokratie, liebe Cannabisbefürworter», schreibt er in seinem Statement.
User Alapeller hält Studien zu Cannabis gar für unnötig: «Diese Cannabis-Versuche bringen keinen einzigen Konsumenten von der Sucht weg.»