Statt Schweissperlen auf der Stirn fallen einem Regentropfen auf den Kopf – und das nicht zu knapp. Seit mehreren Tagen scheint der Sommer sich von der Schweiz verabschiedet zu haben. Stattdessen meldet sich die kalte Jahreszeit mit Dauerregen und einer Schneefallgrenze bis auf 2000 Metern zurück. Schuld daran ist Tief «Michaela».
Vom Nordwesten her stösst Höhenkaltluft vor, wodurch sich ein Tiefdruckgebiet entwickelt, wie Felix Blumer von SRF Meteo erklärt. Das Ergebnis ist kühles, nasses Wetter, das noch etwa vier Tage anhalten wird. Ab Samstag soll es etwas besser werden, doch vereinzelte Regengüsse seien noch immer möglich.
Temperaturen um 16 Grad keine Seltenheit
Obschon so manch einer mit dem Schmuddelwetter nicht recht warm wird, wiederholt sich derzeit lediglich ein durchaus üblicher Wetterverlauf. Schlechtwetterphasen gibt und gab es nahezu jeden Sommer, wie Blumer sagt.
Im letzten Jahr zeigte sich der Sommer zwar recht vorbildlich. 2012 hingegen gab es Tage mit Höchstwerten unter 20 Grad; 2011 sank das Thermometer Mitte Juli auf 16 Grad, ebenso im Juli 2010. Eines der diesbezüglich schlechtesten Jahre war 1980. Damals wurde vom 1. bis zum 22. Juli im Mittelland kein einziger Sommertag (Temperaturen über 25 Grad) verzeichnet.
Bauernregel prophezeit wechselhaften Sommer
Ein wechselhafter Sommer ist hierzulande also keine Überraschung. Oder war es sogar zu erwarten? Glaubt man einer alten Bauernregel, dann lautet die Antwort: Ja. «Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag», so besagt die Regel. Der Siebenschläfertag war am 27. Juni. Und an besagtem Tag gab es lokal Regenfälle.
Vom Wetter eines einzelnen Tages auf die Witterung einer ganzen Saison zu schliessen, ist zwar etwas fragwürdig. In der Vergangenheit traf die Siebenschläfer-Regel aber immerhin in 65 von 100 Fällen zu, wie SRF Meteo festhält.
Nächste Woche kommt die Sonne
Aus meteorologischer Sicht ist das Wetter Ende Juni bis Anfang Juli jedoch tatsächlich interessant, denn die Wetterverhältnisse verändern sich in der Folgephase oft nur gering. Heuer war das Wetter in dieser Zeit wechselhaft mit vereinzelt schlechten Tagen, so Blumer. Oftmals zeigte sich der Sommer in etwa ähnlich – dann wäre in diesem Jahr mit einem Mix aus heissen Tagen und kühleren Phasen zu rechnen.
Muss man Hitzetage und Badefreuden also für den Rest des Sommers in den Wind schreiben? Der Wetterexperte beruhigt: Bereits nächste Woche dürften sich wieder Sommertage mit Temperaturen um die 30 Grad einstellen.
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