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Risiko Reitsport Deckung mit Pferdefuss: Versicherung kann Reiterin nicht helfen

Einer Reiterin brennt das Pferd durch und verletzt sich tödlich. Die Pferdeversicherung zahlt den Schaden aber nicht.

In der Schweiz passieren pro Jahr mehrere tausend Reitunfälle. Dabei kann sich auch das Pferd verletzen – und das kann sehr teuer werden. Genau das musste Leonie J. schmerzhaft erfahren. Die junge Frau ist eine erfahrene Reiterin, besitzt aber kein eigenes Pferd und reitet deshalb jeweils die Pferde anderer Besitzer aus.

Pferd brennt durch und verletzt sich schwer

Vor einem Jahr ritt sie wie so oft mit Columbus aus. Doch plötzlich scheut das Pferd, wirft die Reiterin ab und brennt durch. Leonie J. hat grosses Glück: «Ich wurde noch ein paar Meter mitgerissen und das Pferd hätte mich durchaus am Kopf oder Rücken treffen und verletzten können».

Das Pferd hat weniger Glück: Es rutscht auf einer Asphaltstrasse aus und verletzt sich so schwer, dass es eingeschläfert werden muss. Für Leonie J. eine sehr schmerzhafte Erfahrung.  

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Kosten von 40'000 Franken

Zur Trauer um das Pferd kommt später noch ein moralischer Konflikt. Denn dem Besitzer von Columbus entstehen durch den Unfall Kosten von rund 40'000 Franken. Leonie J. ist überzeugt, dass ihre Versicherung dafür aufkommt. Weil sie regelmässig mit fremden Pferden ausreitet, hat sie zur Absicherung ihre Haftpflichtversicherung bei der Axa abgeschlossen, extra mit der Zusatzdeckung «Pferdemieter». «Der Verkäufer sagte uns damals, Axa sei die Beste bei den Pferdeversicherungen», erinnert sich der Vater von Leonie.

Mit dem Abschluss war die Familie im Glauben, gegen solche möglichen Risiken abgesichert zu sein. Denn die Axa bewirbt auf Ihrer Website das Produkt als sinnvolle Ergänzung für den Fall, dass man fremde Pferde reitet. Die Zusatzdeckung decke die Kosten für verschuldete, unfallbedingte Schäden an fremden Pferden bis zu 100'000 Franken ab.

Stellungnahme AXA Versicherung
Legende: SRF

Versicherung lehnt Deckung ab

Doch die Versicherung lehnt jegliche Kostenübernahme ab. Bei dem Produkt handle es sich um eine Haftpflicht-, und nicht um eine Unfallversicherung für Pferde, teilt Axa «Kassensturz» mit. Und weiter: «Ein Gutachten eines unabhängigen Pferdeexperten kommt zum Schluss, dass die Reiterin am Unfall kein Verschulden hat und deshalb nicht haftbar gemacht werden kann. Deshalb kommt nicht die Privathaftpflichtversicherung zum Tragen.»

«Kassensturz» ist an Ihrer Meinung interessiert

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Die Versicherung handelt hier korrekt, sagt Michelle Richner von der Stiftung Tier im Recht. Denn Reitpersonen müssten damit rechnen, dass ein Pferd aufschreckt und sich dadurch verletzt. Die Haftpflichtversicherung sei jedoch für den Fall da, dass der Mensch einen Fehler verursacht.   

Pferdemieter gehen Risiko ein

«Bevor man mit einem fremden Pferd ausreitet empfiehlt es sich, nachzufragen, wie der Eigentümer des Pferdes versichert ist.»

Denn auch wenn wie in diesem Fall rechtlich gesehen keine Haftpflicht besteht, bleibe in solchen Fällen eine moralische und zwischenmenschliche Verpflichtung. «Und man fühlt sich womöglich schlecht, wenn dann etwas passiert.» Es braucht für solche Fälle also eine Unfallversicherung.

Kassensturz, 14.12.21, 21:05 Uhr

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