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Schweizer Skiprofis auf Bond-Verfolgungsjagd
Aus 10 vor 10 vom 28.05.2019.
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Russi als Stuntman in 007-Film «Beim Dreh habe ich mir das Genick gebrochen»

Die Stuntmen Bernhard Russi und Stefan Zürcher erinnern sich an die waghalsigen Stunts im Bond-Film «Im Geheimdienst ihrer Majestät».

Ex-Skirennfahrer Bernhard Russi war noch in der Lehre, als die Anfrage für den Filmdreh kam. «Mein Lehrmeister sagte sofort, das musst du machen», erzählt er «10vor10». «Am zweiten Tag mussten wir über eine Schanze springen in einen Baum, der dann langsam vornüber kippte.» Das habe Spass gemacht, so Russi weiter.

Schwerer Sturz

Vorbei war der Spass am nächsten Drehtag: Russi verunglückte schwer. «Wir haben eine Verfolgungsfahrt gemacht, gefilmt wurde von der Strasse aus gleich darunter» erzählt Russi. Plötzlich sei ihm der rechte Ski eingesunken, er sei über den Schnee gerutscht und drei bis vier Meter runter auf die Strasse gefallen. Auf den Kopf. «Ich war kurze Zeit bewusstlos», so Russi.

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Russi: Arztgattin liess mich trotz Genickbruch warten
Aus News-Clip vom 27.05.2019.
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«Ich spürte einen grossen Druck im Nacken, da habe ich mich selber an den Haaren hochgezogen, das hat entlastet.» Beim Arzt musste er noch dafür kämpfen, überhaupt behandelt zu werden. Die Frau des Arztes wollte ihn erst nach dem Mittagessen empfangen. «Daraufhin habe ich mit dem Skischuh die Türe eingeschlagen», schmunzelt Russi. Er hatte den 7. Halswirbel gebrochen und die Hand, und lag danach mehrere Monate im Spital.

Der Sturz von Russi hat es sogar in den Film geschafft. Raffiniert geschnitten, landet Russi statt auf der Strasse in der Schneefräse.

Lawine viel zu gross

Auch der ehemalige Stuntman Stefan Zürcher erinnert sich an gewagte Szenen. «Wir hatten die Aufgabe, eine Lawine zu sprengen, die man filmen kann. Wir wollten dann einen Teil eines Grats sprengen, hatten mehrere Kameras platziert, und dann ist der ganze Grat abgebrochen.» Die Lawine sei viel grösser gewesen als geplant, zum Glück sei aber niemand zu schaden gekommen.

Um die halbe Welt gereist

Wie Russi war auch Zürcher einer der orangen Verfolger von Bond. Zürcher war mit 19 Jahren in die USA ausgewandert, mit 23 kam er für den Bond-Film zurück in die Heimat. «Es war eine wahnsinnige Chance für mich, mit den besten Skifahrern diese Szenen zu drehen. Über Gletscherspalten und Eiszacken springen.» Sie seien die besten Skifahrer der Welt gewesen, damals.

Für Zürcher war es der Einstieg in die Filmwelt. Neun weitere Bond-Filme folgten. Zuletzt wirkte er bei «Spectre» mit. Hinter der Kamera.

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Zürcher: Wir dachten, wir seien unverletzbar
Aus News-Clip vom 27.05.2019.
abspielen. Laufzeit 32 Sekunden.

Ohne Stöcke trainiert

Prägend war der Film auch für Bernhard Russi. «Ich habe da eine Theorie, die ich erst im Nachhinein aufgestellt habe», erklärt Russi. Wegen der gebrochenen Hand habe er nur ohne Stöcke trainieren können, deshalb konnte er kein Riesenslalom und Slalom fahren. «Ich bin in der Zeit nur schnell Ski gefahren», so Russi. «In der Zeit wurde ich zu einem schnellen Fahrer.»

Russi wird Abfahrtsweltmeister bei der Ski-WM in Val Gardena, nur acht Monate nach dem Unfall.

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