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Schnee behindert Verkehr «Die Schneemenge hat uns überrascht»

Das Wichtigste in Kürze:

  • Landesweit haben die Winterdienste am Donnerstag mit Schnee gerechnet, aber nicht mit einer solchen Menge.
  • Erschwerend bei der Schneeräumung waren die tiefen Boden- und Lufttemperaturen.
  • Der Winterdienst der Stadt Zürich hatte gar nicht mit Schnee gerechnet.

Angekündigt war er, der Schnee, aber: «Mit dieser Menge haben wir nicht gerechnet», sagt Patrik Gräppi, Stellvertretender Leiter des Winterdienstes der Stadt Bern. Doch so ganz unvorbereitet hat es den Winterdienst nicht getroffen. «Wir wurden bereits um 3 Uhr alarmiert», erklärt Gräppi. Die frühe Alarmierung sei auch nötig gewesen, angesichts der Schneemengen.

Wirkung von Streusalz eingeschränkt

Seit 18 Jahren arbeitet Gräppi beim Winterdienst. «Eine solche Schneesituation erlebe ich nun zum zweiten Mal», erzählt er. «Wir hatten heute Morgen teilweise Fahrbahntemperaturen bis zu -18 Grad. Hinzu kommen die ebenfalls sehr tiefen Lufttemperaturen.» Bei diesen Temperaturen werde es schwierig. «Die Wirkung von Salz und Sole ist dann sehr eingeschränkt», sagt Gräppi.

Tiefe Boden- und Lufttemperaturen haben landesweit die Schneeräumungsdienste auf Trab gehalten: So führte der Schneefall in Genf zu einer vorübergehenden Sperrung des Flughafens. Aber auch die Situation auf den Westschweizer Strassen und Autobahnen war chaotisch.

«Wir waren nicht überrascht, dass der Schnee kommt. Überrascht hat uns aber die Menge», sagt auch Gaudenz Flury von SRF Meteo. Aber dass bei diesen Temperaturen jede Flocke liegen bleibt, dürfe keine Überraschung für einen Wetterdienst sein. Allerdings sei es unklar gewesen, wie weit der Schnee in Richtung Osten vorstossen werde. «Wir waren überzeugt, dass es östlich von Zürich trocken bleibt», erklärt Flury.

Nicht mit so starkem Schneefall gerechnet

Den Winterdienst der Stadt Zürich hat der Schnee denn auch auf dem falschen Fuss erwischt. «Auch wir wurden vom Schneefall überrascht», räumt Daniel Eberhard, stellvertretender Leiter der Mediensprecher bei ERZ (Entsorgung und Recycling Zürich) ein. In Zürich ist diese Abteilung für den Winterdienst zuständig. Gemäss Wetterbericht sei nicht mit derart starkem Schneefall zu rechnen gewesen.

180 Personen kämpfen in Zürich gegen Schnee und Eis

«Gegen 5 Uhr traf die erste Warnung ein. Kurz darauf wurden 180 Personen und 100 Fahrzeuge aufgeboten und räumten die Strassen», sagt Eberhard. Die grosse Herausforderung heute sei gewesen, dass der Schneefall während der Hauptverkehrszeit eingesetzt habe. «Dies machte unsere Arbeit nicht leichter.»

«In einem solchebn Fall haben Strassen mit Bus- und Tramlinien sowie Ein- und Ausfallstrassen erste Priorität. Das gilt aber auch für Zufahrten zu Spitälern, Bahnhöfe, Plätze und öffentliche Orte mit hohem Passanten-Aufkommen», erklärt Eberhard. Erst in zweiter Priorität würden Quartier- und kleinere Strassen geräumt.

Video
Schneechaos am Morgen
Aus Tagesschau vom 01.03.2018.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 31 Sekunden.

Pendler sollen sich warm anziehen

Pendler auf dem Weg zur Arbeit brauchten viel Geduld. Und die scheint vorhanden zu sein: «Im Grossen und Ganzen hielten sich die negativen Reaktionen in Grenzen. Ich hatte den Eindruck, dass die Bevölkerung grosses Verständnis hatte», sagt Gräppi vom Stadtberner Winterdienst.

Und was rät Gräppi den Reisenden auf Strasse und im ÖV? «Wichtig ist eine wintertaugliche Ausrüstung. Dies gilt für Fahrzeuge aber auch für Fussgänger. Im Strassenverkehr genüge ein Auto in einer Steigung mit schlechten Reifen. «Kommt der Verkehr zum Stehen, gibt es Probleme beim Anfahren», sagt Gräppi. Die Folge: Auch die nachfolgenden Fahrzeuge kommen nicht mehr vom Fleck. «Wer unterwegs ist, der muss mehr Zeit einplanen», lautet der Ratschlag von Gräppi.

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