«Reise der Hoffnung» – der Film über den verzweifelten Versuch einer türkischen Flüchtlingsfamilie, über den verschneiten Splügenpass in die Schweiz zu gelangen – bringt Xavier Koller höchste cineastische Ehre ein: Das Drama gewinnt 1991 den Oscar als bester fremdsprachiger Film.
Trotz der Auszeichnung kann der gebürtige Schwyzer international nicht an diesen Erfolg anknüpfen. In der Schweiz hingegen vermag er das Publikum mit «Eine wen iig, dr Dällebach Kari» (2011) und «Die schwarzen Brüder» (2013) zu überzeugen. Sein letzter Film, die Adaption des Kinderbuchklassikers «Schellen-Ursli» (2015), verzeichnet gegen eine halbe Million Kino-Eintritte.
Vom Mechaniker zum Regisseur
Koller kommt 1944 im Kanton Schwyz zur Welt. Seine Eltern führen die Kantine einer Zementfabrik und nehmen italienische Gastarbeiter bei sich Zuhause auf. Bevor Koller Regie- und Schauspielkurse an der Schauspielschule in Zürich nimmt, absolviert er eine Lehre als Mechaniker. Seinen ersten Kurzfilm «Fanø Hill» realisiert er 1969. Das Werk wird an den Solothurner Filmtagen gezeigt und gewinnt dort gleich zwei Auszeichnungen.